Intimitetstyranniet - Bjørn Eidsvåg translation in German

Intimitetstyranniet

Alle ska vær så intime
Men ingen e egentlig nær
Alle e åpne om sex
Men kjærligheten e te besvær
Alle brette ut "sjela" si
Men sjel mein'ein muligens tanke
Alle har møtt ein vegg
I det minste ihvertfall ein planke

Og på TV og i tabloider
Står me alle fram
Og bekjenne våre dårlige sider
Uskyldige som små søte lam

Alla vil leva i nået
å hold ut e gammaldags tale
Ale vil dyrka sitt særpreg
Men e og blir ganske normale
Alle vil sei ka de meine
Men ikkje bli mislikt av nåken
Alle har søvnproblemer
Men ikkje ein e egentlig våken

Og på TV og i tabloider...

Alle kjenne visst alle
Men ingen kjenne seg kjent
Alle vil gi mer av seg sjøl
Men ikkje ein e solvent
Alle vil leva intenst
Men prosjektet står på vent
Alle vet utrulig møkkje
Men bare sånn omtrent

Og på TV og tabloider...

Me leve i ei forunderlig tid
I et slags intimitetstyranni
Alle e tette, men ingen e nær
Og ein ensomme blant oss blir fler og fler

Die Tyrannei der Intimität

Alle sollen so intim sein
Aber niemand ist wirklich nah
Alle sind offen über Sex
Aber die Liebe ist lästig
Alle breiten ihre "Seele" aus
Aber mit Seele meint man vielleicht nur Gedanken
Alle sind gegen eine Wand gelaufen
Zumindest ein Brett

Und im Fernsehen und in den Boulevardzeitungen
Treten wir alle hervor
Und bekennen unsere schlechten Seiten
Unschuldig wie kleine süße Lämmer

Alle wollen im Jetzt leben
durchzuhalten ist altmodisches Gerede
Alle wollen ihre Eigenart pflegen
Aber sind und bleiben ziemlich normal
Alle wollen sagen, was sie meinen
Aber von niemandem unbeliebt sein
Alle haben Schlafprobleme
Aber nicht einer ist wirklich wach

Und im Fernsehen und in den Boulevardzeitungen...

Alle kennen anscheinend alle
Aber niemand fühlt sich gekannt
Alle wollen mehr von sich selbst geben
Aber nicht einer ist solvent
Alle wollen intensiv leben
Aber das Projekt ist aufgeschoben
Alle wissen unglaublich viel
Aber nur so ungefähr

Und im Fernsehen und in den Boulevardzeitungen...

Wir leben in einer wunderlichen Zeit
In einer Art Tyrannei der Intimität
Alle sind eng, aber niemand ist nah
Und die Einsamen unter uns werden mehr und mehr