8 / 29 / 91 - Foxes In Fiction translation in German

8 / 29 / 91

8/29/91 10:55 p.m. This is part of journal entry.
Slow at the track today, my damned life dangling on the hook.
I am there every day.
I don't see anybody else out there every day except the employees.
I probably have some malady.
Saroyan lost this ass at the track,
Fante at poker,
Dostoevsky at the wheel.
And it's really not a matter of the money unless you run out of it.
I had a gambler friend once who said,
I don't care if I win or lose,
I just want to gamble.
I have more respect for the money.
I've had very little of it most of my life.
I know what a park bench is, and the landlord's knock.
There are only two things wrong with money: too much or too little.
I suppose there's always something out there we want to torment ourselves with.
And at the track you get the feel of the other people, the desperate
Darkness, and how easy they toss it in and quit.
The racetrack crowd is the world brought down to size,
Life grinding against death and losing.
Nobody wins finally, we are just seeking a reprieve,
A moment out of the glare.

Shit, the lightened of my cigarette just hit one of
My fingers as I was musing on this purposelessness.
That woke me up, brought me out of this Sartre state!
Hell, we need humor, we need to laugh.
I used to laugh more, I used to do everything more, except write.
Now, I am writing and writing and writing,
The older I get the more I write, dancing with death.
Good show. And I think the stuff is all right.
One day they'll say, "Bukowski is dead," and then I will be
Truly discovered and hung from stinking bright lampposts.
So what?
Immortality is the stupid invention of the living.
You see what the race tracks does? It makes the lines roll.
Lightning and luck.
The last bluebird singing.
Anything Is ay sounds fine because I gamble when I write.
Too many are too careful.
They study, they teach and they fail.
Convention strips them of their fire.
I feel better now, up here on this second floor with the Macintosh.
My pal.
And Mahler is on the radio, he glides with such ease,
Taking big chances, one needs that sometimes.
Then he sends in the long power rises. Thank you,
Mahler, I borrow from you and can never pay you back.
I smoke too much, I drink too much but I can't write too much,
It just keeps coming and I call for more and it arrives and mixes with Mahler.

Sometimes I deliberately stop myself.
I say, wait a moment, go to sleep or look at your 9 cats
Or sit with your wife on the couch.
You're either at the track or with the Macintosh.
And then I stop, put on the brakes, park the damned thing.
Some people have written that my writing has helped them go on.
It has helped me too.
The writing, the roses, the 9 cats.
There's a small balcony here, the door is open and
I can see the lights of the cars on theHarbor Freeway south,
They never stop, that roll of lights, on and on.
All those people.
What are they doing?
What are they thinking?
We're all going to die, all of us,
What a circus!
That alone should make us love each other but it doesn't.
We are terrorized and flattened by trivialities,
We are eaten up by nothing.
Keep it going, Mahler!
You've made this a wondrous night.
Don stop you son of a bitch! don't stop!

29.8.91

29.8.91 22:55 Uhr. Dies ist Teil eines Tagebucheintrags.
Langsam auf der Rennbahn heute, mein verdammtes Leben hängt am Haken.
Ich bin jeden Tag dort.
Ich sehe niemanden sonst jeden Tag da draußen, außer den Angestellten.
Ich habe wahrscheinlich irgendein Leiden.
Saroyan verspielte seinen Arsch auf der Rennbahn,
Fante beim Poker,
Dostojewski am Rad.
Und es ist wirklich keine Frage des Geldes, es sei denn, es geht einem aus.
Ich hatte mal einen Spielerfreund, der sagte:
"Mir ist egal, ob ich gewinne oder verliere,
ich will einfach nur spielen."
Ich habe mehr Respekt vor dem Geld.
Ich hatte den größten Teil meines Lebens sehr wenig davon.
Ich weiß, was eine Parkbank ist, und das Klopfen des Vermieters.
Es gibt nur zwei Dinge, die mit Geld falsch sind: zu viel oder zu wenig.
Ich nehme an, es gibt immer etwas da draußen, mit dem wir uns quälen wollen.
Und auf der Rennbahn bekommt man ein Gefühl für die anderen Leute, die verzweifelte
Dunkelheit, und wie leicht sie das Handtuch werfen und aufgeben.
Das Publikum auf der Rennbahn ist die Welt auf Normalmaß gebracht,
Das Leben reibt sich am Tod auf und verliert.
Niemand gewinnt letztendlich, wir suchen nur einen Aufschub,
Einen Moment raus aus dem grellen Licht.

Scheiße, die Glut meiner Zigarette hat gerade einen von
meinen Fingern getroffen, als ich über diese Ziellosigkeit nachsann.
Das hat mich aufgeweckt, mich aus diesem Sartre-Zustand geholt!
Zur Hölle, wir brauchen Humor, wir müssen lachen.
Früher habe ich mehr gelacht, ich habe früher alles mehr gemacht, außer schreiben.
Jetzt schreibe ich und schreibe und schreibe,
Je älter ich werde, desto mehr schreibe ich, tanzend mit dem Tod.
Gute Show. Und ich denke, das Zeug ist in Ordnung.
Eines Tages werden sie sagen: "Bukowski ist tot", und dann werde ich
wirklich entdeckt und an stinkenden hellen Laternenpfählen aufgehängt.
Na und?
Unsterblichkeit ist die dumme Erfindung der Lebenden.
Siehst du, was die Rennbahn macht? Sie lässt die Zeilen fließen.
Blitz und Glück.
Der letzte Blauvogel singt.
Alles, was ich sage, klingt gut, weil ich beim Schreiben spiele.
Zu viele sind zu vorsichtig.
Sie studieren, sie lehren und sie scheitern.
Die Konvention raubt ihnen ihr Feuer.
Ich fühle mich jetzt besser, hier oben im zweiten Stock mit dem Macintosh.
Mein Kumpel.
Und Mahler ist im Radio, er gleitet mit solcher Leichtigkeit dahin,
geht große Risiken ein, das braucht man manchmal.
Dann schickt er die langen Kraftwellen. Danke,
Mahler, ich borge von dir und kann es dir nie zurückzahlen.
Ich rauche zu viel, ich trinke zu viel, aber ich kann nicht zu viel schreiben,
es kommt einfach immer weiter und ich rufe nach mehr und es kommt an und vermischt sich mit Mahler.

Manchmal halte ich mich bewusst zurück.
Ich sage, warte einen Moment, geh schlafen oder schau deine 9 Katzen an
Oder setz dich mit deiner Frau auf die Couch.
Du bist entweder auf der Rennbahn oder beim Macintosh.
Und dann halte ich an, trete auf die Bremse, stelle das verdammte Ding ab.
Manche Leute haben geschrieben, dass mein Schreiben ihnen geholfen hat weiterzumachen.
Mir hat es auch geholfen.
Das Schreiben, die Rosen, die 9 Katzen.
Es gibt hier einen kleinen Balkon, die Tür ist offen und
ich kann die Lichter der Autos auf dem Harbor Freeway nach Süden sehen,
sie hören nie auf, dieses Band aus Lichtern, immer weiter.
All diese Leute.
Was tun sie?
Was denken sie?
Wir werden alle sterben, wir alle,
Was für ein Zirkus!
Das allein sollte uns dazu bringen, einander zu lieben, aber das tut es nicht.
Wir werden von Trivialitäten terrorisiert und niedergemacht,
Wir werden vom Nichts aufgefressen.
Mach weiter, Mahler!
Du hast diese Nacht zu einer wundervollen gemacht.
Hör nicht auf, du Hurensohn! Hör nicht auf!