Madre de Mayo - leonardo Favio translation in German

Madre de Mayo

Dejó los platos sin lavar
Se despidió con un beso, sin hablar
La vio cruzar la calle tras el vidrio
Correr para alcanzar el colectivo
Mientras él hacía miguitas con el pan
Y alargaba los recuerdos con el vino

Cerró los ojos y la vio
Linda como cuando la conoció
Hace tanto en el Parque Retiro
Riendo con toda la juventud
Apretando el pochoclo y el rubor
Y un "sí" para la cita del domingo

La vio ponerse para él
Toda la ternura que atesora una mujer
Esa eterna y sensitiva flor
Que aroma los desiertos y la fe
Que asombra de luz y sencillez
Y conoció el milagro del amor

La vio tejer un escarpín
Más grande que el que muestra el figurín
La vio reírse y destejer
La vio agobiarse con su redondez
Parir y hasta la oyó cantar después
Al hijo que acababa de nacer

La vio las noches sin dormir
Si respira o no, o no respira el chiquilín
O cuando tuvo la tos o el sarampión
La intuyó rezando alguna vez
Siempre apuntalando su niñez
Siempre dando por él el corazón

La vio esperarlo y reprocharle su primer trasnochada
Y tenerse que rendir entre los brazos fuertes de aquel muchachón
Que, con una burla y un beso, le robaba el perdón
Y después, amorosa, arroparlo al dormir
La vio celosa combatir cuando él trajo un beso diferente a los demás
Y no se quiso enterar ni del nombre ni del rostro de aquella mujer
Que llamaba a menudo preguntando por él
¿Cuántas noches?
¿Cuántas la sintió llorar?

Y después la resignación, ella
Le dio un nieto y la llamó mamá
La vida es casi siempre así
La vio arrinconarse sin mostrar dolor
Renunciando con tanto valor
Con tal de que él fuera feliz

El colectivo ya se va
Como todos los jueves hace años ya
Desde que de ellos no supieron más
Con aquella foto linda donde están los tres
Va a la Plaza de Mayo con aquel cartel que dice
¿Dónde están mis hijos?
¿Dónde están?

Mutter des Mai

Sie ließ die Teller ungewaschen stehn
Verabschiedete sich mit einem Kuss, ohne zu reden
Er sah sie durch die Scheibe die Straße quer
Dem Bus hinterherlaufen, schnell wie noch nie
Während er Bröckchen vom Brot krümelte
Und Erinnerungen mit Wein verlängerte

Er schloss die Augen und sah sie dort
Schön wie damals, als er sie traf
Vor so langer Zeit im Parque Retiro
Lachend mit all der Jugend dort
Popcorn und Röte in ihrer Hand
Und ein "Ja" für das Date am Sonntag

Er sah, wie sie für ihn sich schmückte
Mit all der Zärtlichkeit, die eine Frau in sich trägt
Diese ewige, sensible Blume
Die Wüsten und Glauben mit Duft füllt
Die mit Licht und Einfachheit staunen macht
Und er kannte das Wunder der Liebe

Er sah sie ein Bootie stricken
Größer als das aus der Zeitschrift
Er sah sie lachen und auftrennen
Er sah sie müde werden, rund und schwer
Gebären und später sogar singen hören
Dem Kind, das eben erst geboren war

Er sah sie in schlaflosen Nächten
Ob der Kleine atmet oder nicht, oder nicht atmet
Oder als er Husten oder Masern hatte
Er spürte, wie sie einmal betete
Immer seine Kindheit stützend
Immer ihr Herz für ihn gebend

Er sah sie warten und schimpfen nach seiner ersten langen Nacht
Und sich ergeben in den starken Armen dieses jungen Manns
Der mit Spott und Kuss ihr die Vergebung stahl
Und sie dann liebevoll zudeckte beim Schlafen
Er sah sie eifersüchtig kämpfen, als er einen anderen Kuss brachte
Und sie wollte weder Namen noch Gesicht jener Frau kennen
Die oft anrief und nach ihm fragte
Wie viele Nächte?
Wie oft hörte er sie weinen?

Und dann die Resignation, sie
Gab ihm einen Enkel und nannte sie Mama
Das Leben ist fast immer so
Er sah sie sich zurückziehen, ohne Schmerz zu zeigen
Mit solchem Mut verzichtend
Nur damit er glücklich wäre

Der Bus fährt nun schon weg
Wie jeden Donnerstag seit Jahren schon
Seit sie nichts mehr von ihnen wussten
Mit jenem schönen Foto, wo sie zu dritt stehn
Geht sie zur Plaza de Mayo mit jenem Schild, das fragt
Wo sind meine Kinder?
Wo sind sie?