Nocturne - Mary Chapin Carpenter translation in German

Nocturne

It was late in the summer and the house was asleep
Except for you in the attic, under the eaves
The windows were open, it was lamplight and stars
Lamplight and stars from above

You could hear a car passing, way down the street
A neighbor's dog barking and the wind in the trees
And you're the king of your castle and of all you survey
At the end of this day that was

You thought of your children just down the stairs
Your wife sleeping deeply, the quotidian cares
Some days it's easy, some days it's hard
Some days it's so hard to be loved

You look like your old man when he was your age
Stepping back from the mirror, more surprised than amazed
Same salt at the temples, same faraway eyes
A disguise you recognize now

You wish he'd been around more when you were a kid
You wish he had told you so much more than he did
All these regrets and they're still handed down
From father to son somehow

And what doesn't get lost in the numbing routine
What isn't a burden or casualty
You're sworn to protect from indifference and rust
What indifference and rust will allow

It's not very often but it happens sometimes
You can feel something pulling like the moon pulls the tides
Too strong to outswim and too deep to outlast
The past like a wave on the sea

We're all trying to live up to some oath to ourselves
Try holding back time but it will not be held
No king has the power, no mortal the skill
But still you keep trying to see

What's waiting for you at the end of your days
The wars you inherit, the truces you make
The riches you squandered, the love that you earned
And the nocturne you heard in a dream

Nocturne

Es war spät im Sommer, und das Haus schlief
Bis auf dich im Dachboden, unter den Dachsparren
Die Fenster standen offen, da waren Lampenlicht und Sterne
Lampenlicht und Sterne von oben

Man konnte ein Auto hören, weit die Straße hinunter
Den Hund des Nachbarn bellen und den Wind in den Bäumen
Und du bist der König deiner Burg und alles, was du überblickst
Am Ende dieses Tages, der verging

Du dachtest an deine Kinder, nur die Treppe hinunter
Deine Frau, die tief schlief, die alltäglichen Sorgen
Manche Tage sind leicht, manche Tage sind schwer
Manche Tage sind so schwer, geliebt zu werden

Du siehst aus wie dein Vater, als er in deinem Alter war
Zurücktretend vom Spiegel, mehr überrascht als erstaunt
Derselbe Grau an den Schläfen, derselbe abwesende Blick
Eine Verkleidung, die du jetzt erkennst

Du wünschtest, er wäre mehr da gewesen, als du ein Kind warst
Du wünschtest, er hätte dir so viel mehr erzählt
All diese Bedauern, und sie werden noch immer weitergegeben
Von Vater zu Sohn, irgendwie

Und was nicht verloren geht in der betäubenden Routine
Was keine Last oder ein Opfer ist
Das schwörst du zu schützen vor Gleichgültigkeit und Rost
Was Gleichgültigkeit und Rost zulassen

Es passiert nicht oft, aber manchmal
Kannst du etwas spüren, das zieht wie der Mond die Gezeiten
Zu stark, um dagegenzuschwimmen, zu tief, um standzuhalten
Die Vergangenheit wie eine Welle auf dem Meer

Wir alle versuchen, einem Eid an uns selbst gerecht zu werden
Versuchen die Zeit aufzuhalten, doch sie hält sich nicht
Kein König hat die Macht, kein Sterblicher die Fähigkeit
Doch dennoch versuchst du zu sehen

Was auf dich wartet am Ende deiner Tage
Die Kriege, die du erbst, die Waffenruhen, die du schließt
Den Reichtum, den du verschwendet hast, die Liebe, die du verdient hast
Und das Nocturne, das du im Traum gehört hast