Introdução - S.K translation in German

Introdução

Eu sei que a gente se acostuma. Mas não deveria ...

A gente se acostuma a morar em apartamentos de
Fundos e não ter outra vista que não as janelas ao redor
E porque não tem vista, logo se acostuma a não olhar para fora
E porque não olha pra fora,
Logo se acostuma a não abrir de todo as cortinas
E porque não abre as cortinas, logo se acostuma a acender cedo a luz
E à medida que se acostuma,
Esquece o sol, esquece o ar, esquece a amplidão.

A gente se acostuma a acordar de
Manhã sobressaltado porque está na hora
A tomar café correndo porque está atrasado
A ler o Jornal no ônibus porque não pode perder o tempo de viagem
A comer sanduíches porque não dá para almoçar
A sair do trabalho porque já é noite
A cochilar no ônibus porque está cansado
A deitar cedo e dormir pesado sem ter vivido o dia.

A gente se acostuma a esperar o dia inteiro e ouvir no telefone:
Hoje não posso ir
A sorrir para as pessoas sem receber um sorriso de volta
A ser ignorado quando precisava tanto ser visto.

A gente se acostuma a pagar por tudo o que deseja e o que necessita
E a lutar por ganhar o dinheiro com que paga
E a pagar mais do que as coisas valem
E a saber que cada vez pagará mais.
Para ter com que pagar nas filas em que se cobra

A gente se acostuma à poluição
À luz artificial de ligeiro tremor
Ao choque que os olhos levam na luz natural
Às bactérias da água potável

A gente se acostuma a coisas demais, para não sofrer
Em doses pequenas, tentando não perceber,
Vai afastando uma dor aqui, um ressentimento ali, uma revolta acolá
Se a praia está contaminada,
A gente molha só os pés e sua o resto do corpo
Se o cinema está cheio,
A gente senta na primeira fila e torce um pouco o pescoço
Se o trabalho está duro, a gente se consola pensando no fim de semana
E se no fim de semana não há muito o que fazer
A gente vai dormir cedo e ainda fica
Satisfeito porque tem sempre sono atrasado

A gente se acostuma para não se
Ralar na aspereza, para preservar a pele
Se acostuma para evitar feridas, sangramentos, para poupar o peito
A gente se acostuma para poupar a vida
Que aos poucos se gasta, e que gasta de tanto acostumar
Que se perde de si mesma

Einführung

Ich weiß, man gewöhnt sich daran. Aber man sollte es nicht...

Man gewöhnt sich daran, in Wohnungen zu leben,
im Hinterhaus, und keine andere Aussicht zu haben als die Fenster ringsum.
Und weil man keine Aussicht hat, gewöhnt man sich bald daran, nicht nach draußen zu schauen.
Und weil man nicht nach draußen schaut,
gewöhnt man sich bald daran, die Vorhänge nicht ganz zu öffnen.
Und weil man die Vorhänge nicht öffnet, gewöhnt man sich bald daran, früh das Licht anzumachen.
Und während man sich daran gewöhnt,
vergisst man die Sonne, vergisst die Luft, vergisst die Weite.

Man gewöhnt sich daran, morgens
aufgeschreckt aufzuwachen, weil es Zeit ist.
Hastig Kaffee zu trinken, weil man spät dran ist.
Im Bus die Zeitung zu lesen, weil man die Fahrzeit nicht verlieren darf.
Sandwiches zu essen, weil keine Zeit zum Mittagessen ist.
Von der Arbeit zu gehen, weil es schon Nacht ist.
Im Bus einzunicken, weil man müde ist.
Früh ins Bett zu gehen und tief zu schlafen, ohne den Tag gelebt zu haben.

Man gewöhnt sich daran, den ganzen Tag zu warten und am Telefon zu hören:
"Heute kann ich nicht kommen."
Menschen anzulächeln, ohne ein Lächeln zurückzubekommen.
Ignoriert zu werden, wenn man so dringend gesehen werden müsste.

Man gewöhnt sich daran, für alles zu bezahlen, was man wünscht und braucht.
Und dafür zu kämpfen, das Geld zu verdienen, mit dem man bezahlt.
Und mehr zu bezahlen, als die Dinge wert sind.
Und zu wissen, dass man immer mehr bezahlen wird.
Um etwas zum Bezahlen zu haben, in den Schlangen, in denen kassiert wird.

Man gewöhnt sich an die Umweltverschmutzung.
An das künstliche Licht mit seinem leichten Flackern.
An den Schock, den die Augen im natürlichen Licht erleiden.
An die Bakterien im Trinkwasser.

Man gewöhnt sich an zu viele Dinge, um nicht zu leiden.
In kleinen Dosen, versuchend, es nicht zu bemerken,
schiebt man hier einen Schmerz beiseite, dort einen Groll, da eine Empörung.
Wenn der Strand verschmutzt ist,
macht man nur die Füße nass und schwitzt am restlichen Körper.
Wenn das Kino voll ist,
setzt man sich in die erste Reihe und verdreht sich ein wenig den Hals.
Wenn die Arbeit hart ist, tröstet man sich mit dem Gedanken an das Wochenende.
Und wenn am Wochenende nicht viel zu tun ist,
geht man früh schlafen und ist noch
zufrieden, weil man immer Schlafmangel hat.

Man gewöhnt sich daran, um sich nicht
an der Rauheit zu reiben, um die Haut zu schützen.
Man gewöhnt sich daran, um Wunden, Blutungen zu vermeiden, um die Brust zu schonen.
Man gewöhnt sich daran, um das Leben zu schonen.
Das sich langsam abnutzt, und das sich abnutzt durch so viel Gewöhnen,
dass es sich selbst verliert.