Paroles et traduction Konstantin Wecker - Revolution

Revolution

Höchste Zeit Freunde, auch mal Bilanz zu ziehen
Keine Angst, nicht um zu fliehen
Sondern einfach mal so zwischendrin
Nachzufragen, wo ich stehe, wo ich bin
Über 40 Jahre öffentlich geschwitzt
Früher oft verbissen, heut' auch gern verschmitzt
Wunderbare Nächte mit euch allen
Selbst in viel zu kalten Mehrzweckhallen
Herrliche Konzerte voller Glück
Die nimmt uns keiner, das kommt tausendfach zurück

Was ist da nur passiert in all den Jahren
Und welcher Karren ist in welchen Dreck gefahren?
Erinnert euch an die Konzerte für den Frieden
Wo sind die Hunderttausende geblieben?
Als wir noch standen gegen Abbau aller Rechte
Die man sich mühevoll erkämpfte gegen Mächte
Die damals doch anscheinend stärker waren
Als man es wissen wollte in diesen Jahren

Kann es denn sein, dass nur noch Banken und Konzerne
Das Sagen haben, und wir hören gerne
Ihre Versprechungen und Lügen an
Ist es doch leichter sich zu fügen, dann
Kann man sich weiterhin verstecken
Und bei Bedarf nach jeder Decke strecken
Was ist passiert? Wie konnte es so kommen?
Hat man uns jedes Recht auf Mitsprache genommen?

So mancher lebt im Überfluss und sperrt sich ein
Und wird bald mehr als überflüssig sein
Drum schützen sie sich mit Privat- Armeen
Sie haben aufgehört zu fühlen und zu sehen
Die Gier nach Macht hat ihnen alles das geraubt
An was ein Mensch sich klammert, was er glaubt
Was er voll Sehnsucht tief im Herzen trägt
Vor allem, wenn für ihn die letzte Stunde schlägt
Wenn er dann weiß, nichts lässt sich transferieren
Nur an der Börse lohnte es zu gieren
Jetzt ist man nackt, es bleibt ein letztes Hemd
Und man verlässt das Dasein ungekämmt
Ich würd' ihnen den Reichtum gerne lassen
Die schicken Autos und ihr lautes Prassen
Nur leider kaufen sie sich unsre Erde
Und unser Land mit protziger Gebärde
Und machen sich an schönsten Flecken breit
Und rauben denen, die seit langer Zeit
Das Land mit andern teilen
Das Recht, dort weiter zu verweilen
Nur weil die ärmer sind, auch oft verlieren
Und nicht mit Lebensmitteln spekulieren
Und glaubt mir, Freunde, sollte ich's nicht erleben
Dann will ich's gerne meinen Kindern weitergeben
Seid wachsam, tapfer, haltet euch bereit
Man muss das Pack enteignen seiner Zeit

Ach pfeifen wir auf alles, was man uns verspricht
Auf den Gehorsam, auf die sogenannte Pflicht
Was wir wollen ist kein Reförmchen und kein höherer Lohn
Was wir wollen ist eine
Revolution, Revolution

Ja, es ist nun wirklich an der Zeit
Etwas zu tun gegen die Ungerechtigkeit
Gegen ein abgewrackt korruptes System
Das kein Problem löst, denn es selbst ist das Problem
Das eine Welt geschaffen hat, die alles das zerstört
Was seit Anbeginn zu uns gehört
Nämlich mit allen jenen mitzufühlen
Die ungehorsam sind und zwischen allen Stühlen
Aufrecht gehen und nicht nach unten treten
Und dabei nicht verlogen um Erlösung beten
Und mit jenen, die für unser Wohlergehen
Unseren Müll aufsammeln unbesehen

Manche nämlich müssen drunten sterben
Wo die schweren Ruder der Schiffe streifen
Andre wohnen bei dem Steuer droben
Und sie wollen und wollen es nicht begreifen
Dass sich alles ändern muss und wandeln
Und da gibt es nichts mehr zu verhandeln
Kein System ist festgeschrieben in Gestirnen
Alles nur erdacht in unvollkommenen Hirnen

Und drum habt den Mut, steht endlich auf
Wenn der Lauf uns nicht gefällt
Verändern wir den Lauf
Verändern wir den Lauf

Und drum müssen wir uns wieder neu erdenken
Uns vernetzen, uns mit uns beschenken
Nicht gewaltvoll, doch gewaltig an Ideen
Ohne Führer, doch zusammenstehen
Niemand muss sich an Befehle binden
Und so wollen wir die Welt uns neu erfinden
Ohne Gier und ohne Herrschaft, ohne Zwang
Werden wir zusammen ein Gesang
Denn was wir wollen ist nicht zu viel verlangt
Haben erst die Liebelosen abgedankt
Ach Freunde, pfeifen wir auf alles, was man uns verspricht
Auf Gehorsam und auf sogenannte Pflicht
Was wir woll'n ist kein Reförmchen und kein höherer Lohn
Was wir wollen ist eine
Revolution, Revolution, Revolution, Revolution
Revolution

Revolution

It's high time, my friend, to take stock,
Don't worry, not to run away,
But simply in between,
To ask where I stand, where I am.
Over 40 years of sweating in public,
Often grim in the past, today also with a smile,
Wonderful nights with you all,
Even in far too cold multipurpose halls.
Magnificent concerts full of joy,
No one can take them away, they come back a thousandfold.

What has happened in all these years,
And which cart has driven into which muck?
Remember the concerts for peace,
Where have the hundreds of thousands gone?
When we still stood against the dismantling of all rights,
Which we fought hard for against powers,
That seemed stronger then,
Than we wanted to know in those years.

Can it be that only banks and corporations
Have the say, and we gladly listen
To their promises and lies,
Is it easier to submit, then
We can continue to hide
And reach for any blanket when needed.
What happened? How could it come to this?
Have we been deprived of any right to have a say?

Many live in excess and lock themselves away,
And will soon be more than superfluous.
Therefore they protect themselves with private armies,
They have stopped feeling and seeing.
The greed for power has robbed them of everything,
What a person clings to, what he believes,
What he carries deep in his heart with longing,
Especially when his last hour strikes.
When he then knows, nothing can be transferred,
Only on the stock exchange was it worth yearning,
Now he is naked, only one last shirt remains,
And he leaves existence unkempt.
I would gladly leave them their wealth,
The fancy cars and their loud bragging,
But unfortunately they buy our earth,
And our land with ostentatious gestures.
And spread themselves out in the most beautiful places,
And rob those who for a long time
Shared the land with others,
The right to remain there.
Just because they are poorer, they often lose,
And don't speculate with food.
And believe me, my friend, should I not live to see it,
Then I want to pass it on to my children.
Be vigilant, brave, be prepared,
The pack must be expropriated in due time.

Oh, let's whistle at everything they promise us,
At obedience, at the so-called duty.
What we want is not a small reform or a higher wage,
What we want is a
Revolution, Revolution.

Yes, it is really time
To do something against injustice,
Against a worn-out corrupt system,
That solves no problems, because it is the problem itself.
That has created a world that destroys everything
That has belonged to us since the beginning,
Namely to empathize with all those
Who are disobedient and fall between all chairs,
Walking upright and not kicking downwards,
And not hypocritically praying for redemption.
And with those who for our well-being
Pick up our garbage unseen.

Some have to die down there,
Where the heavy oars of the ships graze,
Others live up at the helm,
And they will not and will not understand
That everything must change and transform,
And there is nothing left to negotiate.
No system is set in stone in the stars,
Everything is just conceived in imperfect minds.

And so have the courage, finally stand up,
If we don't like the course,
We change the course,
We change the course.

And therefore we must rethink ourselves,
Network with each other, give each other gifts,
Not violent, but powerful in ideas,
Without leaders, but standing together.
No one has to bind themselves to orders,
And so we want to reinvent the world,
Without greed and without domination, without coercion,
We will become a song together.
Because what we want is not too much to ask,
Once the loveless have abdicated.
Oh friends, let's whistle at everything they promise us,
At obedience and at so-called duty.
What we want is not a small reform or a higher wage,
What we want is a
Revolution, Revolution, Revolution, Revolution,
Revolution.