Paroles et traduction Reinhard Mey - Ich Frag' Mich Seit 'Ner Weile Schon

Ich Frag' Mich Seit 'Ner Weile Schon

Den Kopf zurückgeneigt, um fragend zu mir hoch Zusehen
Die kleine warme Hand in meiner gehst du neben mir
Das heißt, eigentlich musst du schon eher laufen als gehen
Auf einen meiner Schritte kommen drei Schritte von dir
Und atemlos erzählst du von all den Begebenheiten
Gedanken und Geschichten, die dir Grad' im Kopf rum geh'n
Übersiehst dabei nichts am Weg und zeigst mir Winzigkeiten
Die hab' ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr geseh'n

Ich frag' mich seit 'ner Weile schon
Wer gibt hier wem eine Lektion
Wer gibt hier wem im Leben Unterricht?
Ich glaubte ja bisher
Dass ich derjenig welcher wär
Nun seh' ich mehr und mehr
Ich bin es nicht

Ich hab' längst aufgehört, um meine Aussteuer zu zittern
Dich hält nun mal nichts auf, kein Drohen und kein guter Rat
Heut' fehlt mir etwas, höre ich nichts donnern, klirr'n und splittern
Und ein Tag ohne Trümmer scheint mir langweilig und fad
Und abends lieb' ich es, auf deinen Murmeln auszugleiten
Die Prellungen und dein Gelächter nehm' ich gern in Kauf
Ich brauch dein Durcheinander, denn eins ist nicht zu bestreiten:
In deinem Chaos fällt meine Unordnung nicht mehr auf

Ich frag' mich seit 'ner Weile schon
Wer gibt hier wem eine Lektion
Wer gibt hier wem im Leben Unterricht?
Ich glaubte ja bisher
Dass ich derjenig welcher wär'
Nun seh' ich mehr und mehr
Ich bin es nicht

Die Zimmertür fliegt auf, und jubelnd kommst du reingeschossen
Eine Art Kugelblitz und Turbulenz säumt deine Bahn
Es ist, als hättest du da Grad' eine Tür aufgeschlossen
Durch die ich in eine sorglose Welt sehen kann
Ich steh' von meiner Arbeit auf, Grad' hatt' ich angefangen
Und denk', während du mich Bitte, Stör' mich nicht sagen hörst
Noch nie ist mir die Arbeit so gut von der Hand gegangen
Nie hab' ich sie so gern getan, wie seitdem du mich dabei störst

Ich frag' mich seit 'ner Weile schon
Wer gibt hier wem eine Lektion
Wer gibt hier wem im Leben Unterricht?
Ich glaubte ja bisher
Dass ich derjenig welcher wär
Nun seh' ich mehr und mehr
Ich bin es nicht

My Head Back, Questioning

Head back, questioning, looking up at me
Tiny, warm hand in mine, you walk beside me
Actually, you tend to run rather than walk
For every step I take, you take three
Breathlessly, talk of incidents
Thoughts and stories running through your head
Seeing all along the way, showing me the small things
Things I have not seen for a while

For some time now I've been wondering
Who is teaching who a lesson?
Who is giving life lessons?
I always believed
That would be me
Now I see more and more
It's not me

I have long stopped worrying about my hope chest
You cannot be stopped, not by threats or advice
Today I feel something is missing, I do not hear the sound of thunder, crashing, or splintering
A day without destruction seems boring and dull
And in the evening, I love slipping on your marbles
I gladly accept the bruises and your laughter
I need your chaos, because one thing is for sure:
In your chaos, my own mess goes unnoticed

For some time now I've been wondering
Who is teaching who a lesson?
Who is giving life lessons?
I always believed
That would be me
Now I see more and more
It's not me

The bedroom door flies open, and you come rushing in with a cheer
A kind of ball lightning and turbulence follows your path
It's as if you just opened a door
Through which I can see a carefree world
I get up from my work, I had just started
And think, as you ask me to please not get upset
Never has my work gone so well
I have never enjoyed it as much as since you started bothering me

For some time now I've been wondering
Who is teaching who a lesson?
Who is giving life lessons?
I always believed
That would be me
Now I see more and more
It's not me