Текст и перевод песни Georg Kreisler - Eine kleine Gutenachtmusik

Eine kleine Gutenachtmusik

Hingegen wenn man kultiviert ist –
Wie schön in Konzerte zu geh'n!
Dort zeigt man wie gut man dressiert ist
Und auch sonst ist so manches zu seh'n ...
Man geht ja nicht hin weg'n der hohen Kultur
Weil sonst ginge man schleunigst zurück
Auch nicht zum Vergnügen, ja gar keine Spur!
Und schon gar nicht wegen der Musik!

Man geht heutzutage ins Konzert
Weil man dort verschiedenes erfährt:
Erstens ist man dort irgendwo
Und trotzdem nirgendwo
Man gilt als künstlerisch und doch solid –
Wer ins Konzert geht hat es schon zu was gebracht!
Mozart, gut geübt
Ist beliebt
Weil er nie plötzlich in Gespräche kracht –
Ja der Wolferl Amadeus hat sich noch beim Komponieren was gedacht!
So sitzt 'mer da und schaut herum
Auf das and're Publikum
Gruppiert's im Geiste um
Und wenn das laute Tuten, Blasen, Fiedeln, Lärmen zu sehr stört
Dann redet man sein eigenes Konzert!

Übergeh'n wir die paar Leut' die den Mozart hör'n woll'n
Man kennt sie dran, dass sie die Augen schließen weil sie sich dann angeblich mehr konzentrier'n
Frau Schmidt trägt heut' Reseda –
Die Haut schaut aus wie Leder
Frau Meyer trägt das Gelbe –
Seit Monaten dasselbe
Auch Herr Blau
Weiß genau
Warum er im Konzert ist, nämlich wegen seiner Frau
Frau Stein trägt den Chinchilla –
Die Tochter ist in Lila
Das Söhnchen – ach du Loser –
Ist heute ganz in Rosa
Nur Herr List
Blickt ganz trist
Weil die Harfinistin in der Hoffnung von ihm ist

So schaut man rundherum im Saal
Und sammelt neues Material
Mit Kennerblick
Über Mozarts kleine Nachtmusik!

Meistens ist bei Mozart ein Konzert
Ausverkauft und immer sehr begehrt
Da drüben der Herr Mandel
Bespricht an miesen Handel
Frau Kraus ist mit Herrn Kober –
Das geht schon seit Oktober
Herr Schulz ist mit Soubrette
Herr Lutz rennt zur Toilette
Herr Koch und Fräulein Griebe
Besprechen ihre Triebe
Herr Rauter schaltet weise
Sein Hörgerät auf "leise"
Herr Drechsel
Schreibt an Wechsel
Herr Unger hat scho Hunger

Man fragt sich nur, warum braucht man Musik dazu
Bei jedem richtigen Konzert
Ist Musik ein Fremdkörper der stört
Mozart kann noch erträglich sein
Auch Bach kann möglich sein
Hingegen Beethoven ist schon zu laut
Doch Bruckner, Brahms und Gustav Mahler lenken ab
Und ich finde mit
Hindemith
Geht man auf jeden Fall schon viel zu weit!
Ganz zu schweigen von Banausen
Wie Stockhausen
Oder Schönberg oder Eck!
Die müssen weg!
Die sind nicht fein!
Im Konzert kann ich nicht schrei'n!
Modern bin ich allein –
Strawinski macht mich krank!
Dasselbe gilt für Orff –
Dass der das dorf!

Drum wenn man Modernes spielt will kein Mensch mehr hingeh'n
Bis auf die Leute die die Augen schließen, weil sie sich dann angeblich mehr konzentrier'n
Doch nirgends ein Herr Mandel
Mit einem miesen Handel
Frau Stein ist samt Chinchilla
Daheim in ihrer Villa
Auch Frau Kraus
Bleibt zu Haus
Statt die Scheidung zu riskier'n, wie bei Bach und Johann Strauss
Herr Schulz geht früh zu Bette
Statt aus mit der Soubrette
Es schaltet auch Herr Rauter
Sein Hörgerät auf "lauter"
Jedermann
Denkt dann dran
Dass Musik auch protestierend und rebellisch wirken kann
Am Ende merkt man noch, oh Graus
Musik klärt auf und sagt was aus
Und stürmt das Haus!

Aber noch ha'm wir ja Mozarts kleine Nachtmusik
Zum hundertzwölften Male Mozarts kleine Nachtmusik
Die Welt bleibt heil!
Die Kunst greift nicht ins Leben ein, im Gegenteil!
Die Kunst soll niemand reizen, darin liegt ihr Reiz!
– Applaus allerseits –

A Little Serenade

On the other hand, if you are cultivated –
How nice it is to go to concerts!
There you show how well trained you are
And there are other things to see ...
You don't go there for high culture
Because otherwise you'd go back shamelessly
Not for pleasure, not a trace!
And certainly not because of the music!

People go to concerts these days
Because they experience various things there:
Firstly, you are somewhere
And yet nowhere
You are considered artistic and yet solid –
Whoever goes to a concert has already achieved something!
Mozart, well rehearsed
Is popular
Because he never suddenly bursts into conversations –
Yes, Wolferl Amadeus still had something in mind when he was composing!
So you sit there and look around
At the other audience
Grouped in the mind
And if the loud tooting, blowing, fiddling, and making noise is too much
Then you talk your own concert!

Let's skip the few people who want to hear Mozart
You can tell them by the fact that they close their eyes because they supposedly concentrate better
Mrs. Schmidt is wearing reseda today –
The skin looks like leather
Mrs. Meyer is wearing yellow –
Same for months
Mr. Blue too
Knows exactly
Why he is at the concert, namely because of his wife
Mrs. Stein is wearing chinchilla –
The daughter is in lilac
The little son – oh you loser –
Is all in pink today
Only Mr. List
Looks quite sad
Because the harpist is hoping for him

So you look around the hall
And collect new material
With an expert eye
About Mozart's "A Little Night Music"!

Most of the time, a Mozart concert is
Sold out and always in high demand
Over there, Mr. Almond
Discusses a lousy deal
Mrs. Kraus is with Mr. Kober –
It's been going on since October
Mr. Schulz is with the soubrette
Mr. Lutz runs to the toilet
Mr. Koch and Miss Griebe
Discuss their urges
Mr. Rauter wisely switches
His hearing aid to "quiet"
Mr. Drechsel
Writes a draft
Mr. Unger is already hungry

One only wonders why you need music for that
At every real concert
Music is a foreign body that disturbs
Mozart can still be bearable
Bach can also be possible
On the other hand, Beethoven is already too loud
But Bruckner, Brahms and Gustav Mahler are distracting
And I find with
Hindemith
You're definitely going too far!
Not to mention philistines
Like Stockhausen
Or Schoenberg or Eck!
They have to go!
They are not fine!
I can't shout at a concert!
I'm modern alone –
Stravinsky makes me sick!
The same goes for Orff –
That he dares!

So if you play modern stuff, nobody wants to go there anymore
Except for the people who close their eyes, because they supposedly concentrate better
But not a Mr. Almond anywhere
With a lousy deal
Mrs. Stein is with her chinchilla
At home in her villa
Mrs. Kraus too
Stays at home
Instead of risking divorce, like with Bach and Johann Strauss
Mr. Schulz goes to bed early
Instead of dating the soubrette
Mr. Rauter also switches
His hearing aid to "loud"
Everyone
Then remembers
That music can also have a protesting and rebellious effect
In the end you realize, oh horror
Music clarifies and says something
And storms the house!

But we still have Mozart's "A Little Night Music"
For the one hundred and twelfth time Mozart's "A Little Night Music"
The world remains intact!
Art does not interfere with life, on the contrary!
Art should not excite anyone, that is its charm!
– Applause from all sides –