Текст и перевод песни Klaus Hoffmann - Die Alten

Die Alten

Die Alten sprechen nicht
Und wenn versteh'n sie sich
In einem Augenblick
Sind sie reich, sind sie arm
Ihr Herz schlägt ohne Illusion
Nur für des Andern Glück
Zu Haus' riecht es nach Thymian
Lavendelschwer hängt dort
Die längst vergang'ne Zeit
Lebt man auch in Paris
Es bleibt immer die Provinz
Wenn man zu lange bleibt
Kommt es vom Lachen
Von der Erinnerung
Dass die Stimme rissig klingt?
Oder weinten sie zu viel
Dass tränenschwer
In ihren Augen Perlen sind?
Sie werden zitternd seh'n
Die Uhr täglich umgeh'n
Die durch die Stunden schleicht
Die tickt im Salon
Die sagt ja, die sagt nein
Die sagt: "Ich wart' auf euch!"

Die Alten träumen nicht
Ihre Bücher schlafen schon
Die Klaviere sind verstummt
Die Katze ist längst tot
Der Muskadet gibt
Für den Sonntag keinen Grund
Und faltenreich bewegen
Sie sich kaum - wozu?
Sie kommen nicht zu spät
Vom Fenster hin zum Bett
Vom Bett zum Chaiselongue
Und dann vom Bett zum Bett
Und gehen sie hinaus
Dann nur noch Arm in Arm
Und hölzern wie geschnitzt
Da geh'n sie hinten dran
Stirbt einer, steh'n sie an
Und sehen am Grab das Licht, das blitzt
Für einen Schluchzer lang
Vergessen sie die Uhr
Die über'n Friedhof schleicht
Die tickt im Salon
Die sagt ja, die sagt nein
Die sagt: "Ich wart' auf euch!"

Die Alten sterben nicht
Sie schlafen einfach ein
So als schliefen sie zu lang
Aus Angst sich zu verlier'n
Für immer zu verlier'n
Halten sie sich bei der Hand
Der And're bleibt
Der Beste vielleicht
Der Sanfte vielleicht
Der Schlimmste vielleicht
Was macht das schon?
Für den der bleibt
Wird es die Hölle sein
Für ihn das Himmelreich
Sie werd'n ihn täglich sehen
Im Regen gehen sehen
Er geht voraus, er geht allein
Der And're bleibt zurück
Entschuldigend zurück
Noch nicht so weit zu sein
Noch läuft die Zeit voran
So wie die Zeit der Uhr
Die durch ihr Leben schlich
Die tickt im Salon
Die sagt ja, die sagt nein
Die sagt: "Ich wart' auf dich!"
Die tickt im Salon
Die sagt ja, die sagt nein
"Warte auf mich!"

The Elderly

The elderly don't speak much
And when they do, they understand each other
In a single moment
They are rich, they are poor
Their hearts beat without illusion
Only for the other's happiness
The house smells of thyme
Heavy with lavender hangs there
The long-gone time
Even if you live in Paris
It always remains the province
If you stay too long
Is it from laughter
From memory
That the voice sounds cracked?
Or did they cry too much
That heavy with tears
Pearls are in their eyes?
They will see trembling
The clock going around daily
That creeps through the hours
That ticks in the salon
That says yes, that says no
That says: "I'm waiting for you!"

The elderly don't dream
Their books are already sleeping
The pianos are silent
The cat is long dead
The nutmeg gives
No reason for Sunday
And full of wrinkles, they move
Hardly at all - what for?
They are not late
From the window to the bed
From the bed to the chaise longue
And then from bed to bed
And when they go out
Then only arm in arm
And wooden as if carved
There they go behind
If one dies, they stand by
And see at the grave the light that flashes
For a sob long
They forget the clock
That creeps over the cemetery
That ticks in the salon
That says yes, that says no
That says: "I'm waiting for you!"

The elderly don't die
They just fall asleep
As if they slept too long
Out of fear of getting lost
To get lost forever
They hold each other's hands
The other remains
The best perhaps
The gentle perhaps
The worst perhaps
What does it matter?
For the one who stays
It will be hell
For him the kingdom of heaven
They will see him every day
See him walk in the rain
He goes ahead, he goes alone
The other stays behind
Apologetically behind
Not yet so far along
Time still runs ahead
Just like the time of the clock
That crept through their lives
That ticks in the salon
That says yes, that says no
That says: "I'm waiting for you!"
That ticks in the salon
That says yes, that says no
"Wait for me!"