Текст и перевод песни Prinz Porno - Spur der Steine (Alternativer Strassenrap Ansatz 1)

Spur der Steine (Alternativer Strassenrap Ansatz 1)

Die Steine meiner Stadt haben keine Augen oder Ohren
Unterscheiden keine Tage oder Nacht
Doch mit unser'n Leben, unser'n Kriegen
Den Verlusten und den Siegen
Unser'n schwindenden Familien, schleifen wir sie ab
Der Boden der Moschee spürt den Teppich und die Gläubigen
Die Sonne wärmt die Platten vor dem Dom, die noch heute sind
Wo man sie eins niederlegte, als in der Stadt noch Kutschen fuhren
Bevor durch sie zwei Kriege fegten
Sie werden liebkost von Herbstsonne und Nieselregen
Speichern Anekdoten, die sie nie erzählen
Die Mauern, in die Knastinsassen, Schwüre oder Hasstiraden
Oder ihre Namen schreiben, fang' manchmal an fast zu atmen
In Nächten wo der Mond glüht
Es unmöglich ist zu unterscheiden zwischen Träumen und wachen Phasen
Die Brücke überrollt von Autoscharen
Während Menschen die keiner sieht, unter ihnen traumlos schlafen

Wir fragen uns, ist da wer, oder sind wir nur alleine
Irgendwann werden wir Fossilien, Spur der Steine
Fels wird Sand, das Element bleibt nur pur im Kleinen
Wir sehen zu und treiben auf der Spur der Steine

Der eine Stein vom Mariannenplatz hat es am ersten Mai
Hoch in eine Hand geschafft, die ihn dann mit ganzer Kraft
Schleudert bis er an die blecherne Wand einer Wanne kracht
Er zu Boden taumelt, neben schwarzen Stiefeln niedersteigt
Bis man ihn wieder greift, wieder schmeisst
Bis er endlich liegenbleibt
Im Wiederschein von brennenden Reifen, noch ein Laster
Wäscht mit Hochdruck Wasser über's Kopfsteinpflaster
Wo sich die Steine aneinanderschmiegen
Als Symbol für die Stadtbewohner, die mal auseinanderziehen
Sich woanders neu zusammenfügen, in Ehen, WGen und Altersheimen
Kinder werden geboren und die Greise sterben
Während die Steine immer starr in ihrer Haltung bleiben
Und nur widerwillig kleine Spuren von Alter zeigen

Die Grabsteine warten mit den Toten auf die Ewigkeit
Variabel in den Daten ihrer Lebenszeit
Gleich in der Akustik, weil hier jeder schweigt
Nebel steigt nicht höher als Büsche hier, der Zähler zeigt
Andere Werte in der Körpergröße, Kontostand, Kinderanzahl
Manche ungekleidet, in Seiden- oder Wintermantel
Neben- und hintereinander in Kisten aus Fichten oder Buchen
Während die Wurzeln der Bäume die toten Brüder suchen
Sie sich vereinigen im steinigen Erdreich
Bedeckt von Kies, den einst ein Meer vor sich hertreibt
Vieles ist Unterschied, doch es bleibt mehr gleich
Denn jeden den es hierhin hinunterzieht, wollte mehr Zeit
Zähflüssiger Teer schweißt die Pflastersteine eben
Wie Sägespäne Blut in der Manege eines Zirkuszeltes
Bedecken sie nur Dramen und Probleme
Auch aus härtesten Granitbrocken werden am Ende Wege

Auf der Spur der Steine

Trails of Stones (Alternative Street Rap Approach 1)

The stones of my city have no eyes or ears
They can't distinguish between day and night
Yet with our lives, our battles
Our losses and our triumphs
Our dwindling families, we grind them down
The floor of the mosque feels the carpet and the faithful
The sun warms the slabs in front of the cathedral, which are still here today
Where they were once laid down, when carriages still drove through the city
Before two wars swept through them
They are caressed by autumn sun and drizzle
Storing anecdotes they never tell
The walls, on which prison inmates have written their vows, hate-filled tirades
Or their names, I sometimes start to hear them breathe
On nights when the moon glows
It is impossible to tell the difference between dreams and waking phases
The bridge overflows with cars
While people no one sees sleep beneath them without dreams

We wonder, is there someone, or are we alone
At some point we will become fossils, trails of stones
Rock becomes sand, the element remains pure only in the small
We watch and drift on the trail of stones

The stone from Mariannenplatz had it in its hand on May Day
Flung it with all its strength
Until it crashed against the metal wall of a tub
It tumbled to the ground, next to black boots stepping down
Until it was picked up again, thrown again
Until it finally came to rest
In the reflection of burning tires, another truck
Washes high-pressure water over the cobblestone pavement
Where the stones huddle together
As a symbol for the city dwellers who sometimes move apart
To join together anew elsewhere, in marriages, shared flats, and nursing homes
Children are born and the elderly die
While the stones remain rigid in their posture
And only reluctantly show small traces of age

The tombstones await eternity with the dead
Variable in the dates of their lifespan
Equal in their acoustics, because here everyone is silent
Fog doesn't rise higher than bushes here, the counter shows
Other values in height, bank balance, number of children
Some undressed, in silk or winter coats
Next to and behind each other in boxes made of spruce or beech
While the roots of the trees search for their dead brothers
They unite in the stony earth
Covered with gravel, which the sea once drove before it
Much is different, but more remains the same
For everyone who is drawn here wanted more time
Viscous tar welds the paving stones flatly
Like sawdust blood in the ring of a circus tent
They only cover up dramas and problems
Even the hardest granite boulders eventually become paths

On the Trail of Stones