Lyrics Die Meistersinger von Nürnberg, Act I: Act I Scene 1: Verweilt! Ein Wort! (Walther, Eva, Magdalene) - Richard Wagner feat. Ferdinand Frantz, Gottlob Frick, Franz Klarwein, Karl Hoppe, Heinrich Pflanzl, Albrecht Peter, John Kuhn, Emil Graf, Karl Ostertag, Adolf Keil, Walter Bracht, Rudolf Wünzer, Hans Hopf, Paul Kuen, Lisa della Casa, Hertha Töpper, Willy Schmitz, Bavarian State Opera Chorus, Bavarian State Orchestra & Hans Knappertsbusch

Verbeilt ein Wort, ein einzig Wort?

Dein Brusttuch, schau, vor dir, zur Ort!

Vergeß nicht, Kind, nun heißt es: Such!

Fräulein, verzeiht der Sinn Gebroch!
Eines zu wissen, eines zu fragen
Was müßt ich nicht zu brechen wagen!
Ob Leben oder Tuch, ob Segen oder Fluch
Mit einem Worte sei mir's vertraut
Mein Fräulein, sagt

Hier ist das Tuch!

Oh weh, die Spange!

Wies' sie wohl ab?

Ob Licht, ob Luft, oder Nacht und Tod
Ob ich erfahr, wonach ich verlange
Ob ich vernehme, wovor mir graut
Mein Fräulein, sagt

Hier ist das Tuch!
Komm, Kind, nun hast du Spange und Tuch
Oh weh, da vergaß ich selbst mein Tuch!

Dies eine Wort, ihr sagt es nicht
Die Silbe, die mein Urteil spricht
Ja oder Nein, ein flücht'ger Laut
Mein Fräulein, sagt, sei dir schon Braut?

Sehr da, Herr Ritter, wie sind wir hochgeehrt
Mit Evchens Schutze habt ihr euch gar beschwert
Darf den Besuch des Helden
Ich Meister Pogner melden?

O, betrat ich doch dies Haus!

Ei, Junker, was sagt Ihr da aus?
In Nürnberg eben nur angekommen
Ward Ihr nicht freundlich aufgenommen?
Was Küch und Keller, Schrein und Schrank
Euch bot, verdient' es keinen Dank?

Gott, Mädchen, ach, das meint Ihr ja nicht!
Doch von mir wohl wünscht Ihr Bericht
Wie sag ich's schnell, versteh ich's doch kaum
Mir ist, als wär ich gar wie im Traum
Er frägt, ob ich schon Braut?

Gott, schrei nicht so laut!
Jetzt laßt uns nach Hause gehn
Wenn uns die Leute sehn

Nicht ehr, bis ich alles weiß

Siehst du, wie die Leut' sind fort?

Eben, wird mir heiß, Herr Ritter
An andren Ort

Nein, es ist Wort!

Wes Wort?

David, David, ei, David, hier!
Was sag ich? Sag du's mir!

Herr Ritter, was Ihr die Jungfer fragt
Das ist so leichtlich nicht gesagt
Fürhörbar ist Evchen Pogner

Braut? Doch hat noch keiner die Bräut'gang erschaut?

Die Bräut'gang wohl noch niemand kennt
Bis morgen ihn das Gericht erwähnt
Das dem Meistersinger erteilt den Preis

Dem, sie Braut, ihm reicht das Reis!

Dem Meistersinger?

Seid Ihr das nicht?

Ein Vergesang?

Vor Wettgericht!

Dem Preis gedingt?

Wen die Meister meinen

Die Braut dann wählt?

Mich oder keinert?

Evchen, Evchen, hüffel, David, hüffel!

David!

Laßt mich den Ritter gewitteln!

Saßt Ihr noch gestern zum erstenmal?

Daß er mein Schuhmesser schnell entnahm
Daß ich schon längst ihn im Bilde sah
Sag, trat er nicht ganz wie David nach?

Ist nun toll, wie David?

Sieh, David in dir!

Ach, meinst du den König mit der Harfe
Und langen Bart in Meisterschild?

Nein, den des Käse den Gollem unterworfen
Das Schwert, den Gurt, die Schneider zur Hand
Das Haar von Evchen, macker am Strand
In uns Meister näher gemalt?

David, David!

Da hab ich ihn, ich, der Rupp!

Ach, David, was Ihr für Unsinn schuft!
Gern lieb' ich es, Herr, fühlst Ihr's nur nicht?
Ei, seht, da hat er uns gar verschluckt!

Ihr zu Herz, sei's Reis!

Freu' Euer Gesicht!
Aber sagt, was bleibt Ihr hier für Possen?

Behüt' es, Possen, gar merz'ge Ding
Für die Meister hier richt' ich den Ring!

Wie? Gäb' es ein Singen?

Nur Freiung heut!
Der Lierlehr'ring wird da losgesprochen
Ja, nichts wird in die Tabulatur verbrochen
Meister wird, wenn ich prob', nicht Freud'!

Da wär der Ritter jung und recht im Wort!
Jetzt, Evchen, komm, wir müssen fort!

Zu Meister Pogner, was mit Euch geweiht?

Er wartet wie Ihr, er ist bald da
Wollt Ihr Evchens Hand erstreiten
Rückt Zeit und Ort das Glück Euch nach
Jetzt eilen von Sinnen!

Was soll ich beginnen?

Laß David Euch lehren
Die Freiung begehren
Ei, was weiß aus dem Glück
Beweis' mir nicht, o Morgenkind
Als Meister wird er der Jugend heut wach
Als Meister? Sicher später?
Mein Abendgewiß, was ich mir trage
Wie könnt' ich's sagen?
Neu ist mein Herz, neu mein Sinn
Neu ist mir alles, was ich beginn'
Eines nur weiß ich, eines begreif' ich
Mit allen Sinnen Euch zu gewinnen
Ist's mit dem Schmierknecht, muß es gelingen
Gilt es, als Meister, Euch zu erlisten
Für Euch gut und gut
Mein Herz, wie ich Euch lieb'
Wie ich Euch lieb', wie ich Euch lieb'
Mein Herz, wie ich Euch lieb'
Mein Herz, wie ich Euch lieb'
Mein Herz, wie ich Euch lieb'
Für Euch gut und gut
Für Euch gut und gut
Als Meister? O hoff' ich nur!