Lyrics Fidelio: Act 1 "Nun Sprecht, Wie Ging's?" [Leonore, Rocco, Marzelline, Jaquino, Pizarro] - Daniel Barenboim feat. Staatskapelle Berlin

Nun, sprecht! Wie ging's?
Recht gut, recht gut!
Zusammenrafft' ich meinen Mut
Und trug ihm alles vor
Und sollst du's glauben
Was er zur Antwort mir gab
Die Heirat und dass du mir hilfst
Wär' erlauben
Noch heute führ ich in die Kerker dich hinab!
Noch heute?
O welch ein Glück, o welche Wonne!
Ich sehe deine Freude
Nur noch ein Augenblick
Dann gehen wir schon beide
Wohin, wohin?
Zu jenen Mann hinab
Dem ich seit vielen Wochen
Stets weniger zu essen gab
Ach, wird dir Los gesprochen?
O nein!
So sprich!
O nein!
Wir müssen ihn doch wie befrein
Er muss in einer Stunde
Den Finger auf den Munde
Von uns begraben sein
So ist er tot?
Noch nicht!
Ist ihn zu töten deine Pflicht?
Nein, Mutterjunge, zittre nicht!
Zu morden dünkt sich Lotte nicht
Nein, nein, nein!
Der Gouverneur kommt selbst hinab
Wir beide graben nur das Grab
Wie leicht aufgebracht ist Mutterchen
Was kann fürchterlicher sein?
Wir graben nicht, ich schwör's dir
Was kann fürchterlicher sein?
Was?
Wir müssen gleich zu Werke schreiten
Du musst mir helfen, mich begleiten
Hart ist des Kerkermeisters Brut
Ich folge lieber seiner Tug'
Ich folge lieber seiner Tug'
In der zerfallenen Zisterne
Bereiten wir die Grube leicht
Ich tu es, glaube mir, nicht gerne
Auch dir ist schaurig, wie mich beucht
Ich bin es nur noch nicht gewohnt
Ich hätte gerne dich verschont
Doch wird es mir allein zu schwer
Und gar, so streng ist unser Herr
O welch ein Schmerz!
Mir scheint, er weine
Nein, du bleibst hier, ich geh allein
Du bleibst hier
Nein, ich geh allein!
Nein, nein, ich muss ihn sehnen und seh'n
Doch müsst ich selbst auf Rette gehn
Ich muss ihn sammeln und sammeln
Müsst ich selbst zur Krug
Nein, du bleibst hier!
O sollt' er hier nun lenken nicht
Wir folgen unsrer strengen Pflicht
Laßt alle schnell zurücke kehren!

Ihr merkt ja, wie er tobet
Und klemmt mit seiner Wut!

Ihr merkt ja, wie er tobet
Empörte ist mit Wut!

Mein Herz hat mich gelobet!
Sei der Tyrannin Mut!

Ihr merkt ja, wie er tobet
Und klemmt mit seiner Wut!

Mein Herz hat mich gelobet!
Sei der Tyrannin Mut!

Ihr merkt ja, wie er tobet
Empörte ist mit Wut!

Sei der Tyrannin Mut!
Sei der Tyrannin Mut!

Ihr merkt ja, wie er tobet
Empörte ist mit Wut!

Verwegner Alfred!
Welche Rechte liegst du dir triefend selber bei
Und ziemt es den gedunden Knechte
Zu geben die Gefangnen frei?

O Herr!
Wohlan!

Des Frühlings Kommen
Das heitre, warme Sonnenlicht
Habt ihr wohl in Acht genommen
Das sonst zu meinem Vorteil spricht?
Des Königs Namensfest ist heute
Das feiern wir auf solche Art
Er unten stirbt
Doch laß die andern jetzt fröhlich hin und wieder wandern
Für jeden sei der Zorn gespart
So eile, ihm sein Grab zu graben
Hier will ich stille Ruhe haben
Schließ die Gefangnen wieder ein
Mögst du nie mehr verwegen sein!
Nie mehr verwegen sein!