Aria - Daniele Silvestri translation in German

Aria

Alle otto e un quarto di un mercoledì d'agosto
Sto finalmente abbandonando questo posto
Dopo trent'anni carcerato all'Asinara
Che vuoi che siano poche ore in una bara
Che in una bara in fondo non si sta poi male
Basta conoscersi e sapersi accontentare
E in questo io, modestamente, sono sempre stato un grande
Perché per vivere a me non serve niente, solo

Aria
Soltanto Aria

L'avevo detto: "Prima o poi vi frego tutti!"
Quelli ridevano, pensavano scherzassi
"Da qui non esce mai nessuno in verticale"
Come se questo mi potesse scoraggiare
E poi col tempo mi hanno visto consumarmi poco a poco
Ho perso i chili, ho perso i denti, somiglio a un topo
Ho rosicchiato tutti gli attimi di vita regalati
E ho coltivato i miei dolcissimi progetti campati

In Aria
Nell'Aria

E gli altri sempre a protestare, a vendicare qualche torto
A me dicevano, schifati, "tu sei virtualmente morto!
A te la bocca serve solamente a farti respirare"
Io pensavo: "e non è questo il trucco? Inspirare, espirare"
Inspirare, espirare: questo posso fare
E quando sono fortunato sento l'umido del mare
Io la morte la conosco e se non mi ha battuto ancora
è perché io, da una vita, vivo solo per un'ora

D'aria
Aria

Respiro lento
Aspetto il vento
Il mio momento
Arriverà

Luft

Um Viertel nach acht an einem Mittwoch im August
Verlasse ich endlich diesen Ort
Nach dreißig Jahren eingesperrt auf Asinara
Was sollen schon ein paar Stunden in einem Sarg sein?
Denn in einem Sarg ist es im Grunde gar nicht so schlecht
Man muss sich nur kennen und wissen, wie man sich zufriedengibt
Und darin war ich, bescheiden gesagt, immer großartig
Denn zum Leben brauche ich nichts, nur

Luft
Nur Luft

Ich hatte es gesagt: "Früher oder später lege ich euch alle rein!"
Die lachten, dachten, ich mache Witze
"Von hier kommt niemand jemals vertikal raus"
Als ob mich das entmutigen könnte
Und dann sahen sie mich mit der Zeit nach und nach dahinschwinden
Ich habe Kilos verloren, Zähne verloren, ich sehe aus wie eine Maus
Ich habe all die geschenkten Lebensmomente zernagt
Und ich habe meine süßesten, aus der Luft gegriffenen Projekte gepflegt

In der Luft
In der Luft

Und die anderen immer am Protestieren, irgendein Unrecht rächen
Zu mir sagten sie angewidert: "Du bist praktisch tot!
Dein Mund dient dir nur zum Atmen"
Ich dachte: "Und ist das nicht der Trick? Einatmen, ausatmen"
Einatmen, ausatmen: das kann ich tun
Und wenn ich Glück habe, spüre ich die Feuchtigkeit des Meeres
Ich kenne den Tod, und wenn er mich noch nicht besiegt hat
Dann weil ich seit einem Leben lang nur für eine Stunde lebe

Luft
Luft

Ich atme langsam
Ich warte auf den Wind
Mein Moment
Wird kommen