Paroles et traduction Juliane Werding - Meine alte Stadt

Meine alte Stadt

Meine Alte Stadt
Stille Straßen schlafen noch im ersten Morgengrau
Silbern glänzt an grünen Blättern zart der letzte Tau.
Tauben putzen auf dem Dach sich für den Tag heraus
Und die alte Gaslaterne geht ganz langsam aus
Polternd öffnet sich das erste große bunte Tor,
Fensterläden gehen auf, Musik dringt an mein Ohr.
Ein Zeitungsmann wie jeden Morgen läuft von Haus zu Haus
Und ein Bäckerjunge trägt schon warme Brötchen aus
In meiner Stadt blieb die Zeit für mich steh? n,
In meiner Stadt, wo die Uhren anders geh? n.
Und bin ich müde, schwach und matt
Und weiß mir keinen andren Rat
Dann besuch ich meine alte kleine Stadt.
Zaghaft und noch missgestimmt schlägt die Turmuhr Acht
Ganz allmählich ist die kleine Stadt vom Schlaf erwacht
Und räkelt sich noch trunken im ersten Sonnenschein
Und blinzelt ganz verlegen in den neuen Tag hinein.
Der alte Nachtportier kommt wieder heim auf seinem Rad.
Der erste müde Autobus schleicht schon durch die Stadt
Und an der Ecke öffnet sich bereits ein Frühcafe
Und übernächtigt sagt ein Liebespaar sich leis? Adieu!
In meiner Stadt blieb die Zeit für mich steh? n
In meiner Stadt, wo die Uhren anders geh? n.
Und bin ich müde, schwach und matt
Und weiß mir keinen andren Rat,
Dann besuch ich meine alte kleine Stadt.
Ich laufe wie betäubt umher durch nasses frisches Gras
Und meß? die Welt, in der ich leb?, mit einem neuen Maß
Dem Nachbarn, der noch über? n Gartenzaun herüber schaut
Dem Trinker, der sich still und leis? den Fusel selber braut
Ich seh? die Waschfrau, die auf bunten Wiesen Tücher bleicht,
Den Tagedieb, der dunkel um die Häuserecken streicht.
Hier fühl ich mich geborgen, hier möchte ich nicht mehr raus,
Auf diesem Fleckchen Erde, ja da ist mein Zuhaus
In meiner Stadt blieb die Zeit für mich steh? n
In meiner Stadt, wo die Uhren anders geh? n.
Und bin ich müde, schwach und matt
Und weiß mir keinen andren Rat,
Dann besuch ich meine alte kleine Stadt.

My Old City

My Old City
Silent streets still slumber in the early morning gray
Silver shines on green leaves, the last dew of the day.
Pigeons preen on the roof, getting ready for the day
And the old gas lantern slowly fades away
With a rumble, the first big colorful gate opens
Window shutters open, music reaches my ears
A newspaper boy runs from house to house, like every morning
And a baker's boy carries warm bread, his journey adorning
Has time stopped for me in my city?
In my city, where the clocks tick differently.
And when I'm tired, weak and weary
And I know of no other remedy
I visit my old little city.
Hesitantly and still out of tune, the church bell strikes eight
Gradually, the little city awakens from its sleep
And stretches, still intoxicated, in the first rays of sunshine
And blinks with embarrassment into the new day
The old night porter rides home on his bike once more
The first tired bus sneaks through the city's core
And on the corner, a breakfast cafe already opens its door
And a sleepy couple says a whispered goodbye
Has time stopped for me in my city?
In my city, where the clocks tick differently.
And when I'm tired, weak and weary
And I know of no other remedy,
I visit my old little city.
I walk like a daze through wet, fresh grass
And measure the world I live in with a new measure
To the neighbor who looks over the garden fence
To the drunkard who brews his own moonshine, quiet and intense
I see the washerwoman bleaching clothes in colorful meadows
The idler who roams the streets, his face in shadows
Here I feel at home, I don't want to leave
On this spot of earth, yes, that's where I believe
Has time stopped for me in my city?
In my city, where the clocks tick differently.
And when I'm tired, weak and weary
And I know of no other remedy,
I visit my old little city.