Paroles et traduction Reinhard Mey - Du hast mir schon Fragen gestellt

Du hast mir schon Fragen gestellt

So ein ähnliches Lied hatte ich
Ungefähr fünf Jahre vorher, schon mal geschrieben
Und hatte es damals "Menschenjunges" genannt
Und versucht, mir darin vorzustellen
Wie wohl die ersten Jahre für das "Menschenjunge"
Auf diesem Planeten aussehen würden
Und ich registriere voller Stolz
Dass das alles so genauso gekommen ist, wie ich das
In dem Lied versucht habe, vorauszusehen
Und ich habe sogar den Inhalt seiner Hosentaschen
Fast 100%ig genau prognostiziert
Es ist so ziemlich alles drinnen, wie ich es damals geschildert habe
Nur habe ich mich dann an einer anderen Stelle unheimlich verhauen
Ich habe die Fragen, die er mir stellen würde, bei weitem unterschätzt
Und mein Wissen und meine Möglichkeiten, darauf zu antworten
Bei weitem über-
Und hab dann aber dadurch, auf diese Art und Weise
Gelegenheit gehabt, dass in diesem Lied noch zu verarbeiten

Du hast mir schon Fragen gestellt
Über Gott und über die Welt
Und meist konnt ich dir Antwort geben
Doch jetzt bringst du mich aus dem Lot
Mit deiner Frage nach dem Tod
Und was ist, wenn wir nicht mehr leben?
Da muss ich passen, tut mir leid
Niemand weiß da so recht Bescheid
Solang es Menschen gibt auf Erden
Ich stelle mir das Sterben vor
So wie ein großes, helles Tor
Durch das wir einmal gehen werden

Dahinter liegt der Quell des Lichts
Oder das Meer, vielleicht auch nichts
Vielleicht ein Park mit grünen Bänken
Doch eh' nicht jemand wiederkehrt
Und mich eines Besseren belehrt
Möcht ich mir dort den Himmel denken
Höher, als Wolkentürme steh'n
Höher noch, als Luftstraßen geh'n
Jets ihre weißen Bahnen schreiben
Jenseits der Grenzen unsrer Zeit
Ein Raum der Schwerelosigkeit
Ein guter Platz, um dort zu bleiben

Jenseits von Zwietracht, Angst und Leid
In Frieden und Gelassenheit
Weil wir nichts brauchen, nichts vermissen
Und es ist tröstlich, wie ich find
Die uns vorangegangen sind
Und die wir lieben, dort zu wissen
Und der Gedanke, irgendwann
Auch durch dies' Tor zu geh'n, hat dann
Nichts Drohendes, er mahnt uns eben
Jede Minute bis dahin
Wie ein Geschenk, mit wachem Sinn
In tiefen Zügen zu erleben

You've Asked Me Questions

I had a similar song, my dear
About five years before, I had already written it
And I had called it "Human Child" at that time
And tried to imagine in it
What the first years on this planet
For the "human child" would look like
And I register with pride
That everything turned out to be exactly as I had
Tried to predict in the song
And I even predicted the contents of his pockets
Almost 100% accurately
Everything is in it pretty much as I described it then
Only I messed up terribly elsewhere
I have grossly underestimated the questions he would ask me
And my knowledge and my possibilities to answer them
By far-
But then, in this way, I had the opportunity
To process that in this song

You've asked me questions
About God and about the world
And mostly I could give you answers
But now you're throwing me off course
With your question about death
And what if we cease to live?
I have to pass on that, I'm sorry
Nobody knows for sure
As long as there are humans on earth
I imagine dying
Like a big, bright gate
Through which we will once pass

Behind it is the source of light
Or the sea, or perhaps nothing
Maybe a park with green benches
But until someone returns
And teaches me better
I would like to think of heaven there
Higher than cloud towers stand
Higher still than airways go
Jets write their white stripes
Beyond the limits of our time
A space of weightlessness
A good place to stay there

Beyond discord, fear and suffering
In peace and serenity
Because we need nothing, we miss nothing
And it is comforting, as I find
Those who have gone before us
And whom we love, to know there
And the thought, someday
To also go through this gate, then
Has nothing threatening, it reminds us
To experience every minute until then
Like a gift, with an alert mind
In deep breaths