Songtexte Das Rheingold: 1. Szene: Garstig glatter glitschriger Glimmer! - Richard Wagner , Marek Janowski

Garstig, gelandter, glitz'riger Glimmer! Wie gleit' ich aus!
Mit Händen und Füßen noch fassen, noch
Halt' ich das schlechte Geschlüpfer!
Feuchtes Nass fängt mir die Nase!
Hatschi! Hatschi!
Verfluchtes Vieh!

Flucht, in Wagen meines Freiers Tracht!

Mein Friedel sei, du fräuliches Kind!

Willst du mich frein, so freue mich hier!

O weh! Du entweichst! Komm doch hieher!
Schwer ward mir, was so leicht du erschwingst!

Steig nur zu Grund, da greifst du mich sicher!

Wohl besser da unten!

Wohl aber da oben!

Ei, die fang' ich im Sprung mit Sprödenfisch!
Warte, du Falsche!

Eil nach, du Hollerer!
Hörst du mich nicht?

Rufst du nach mir?

Ich rate dir wohl!
Zu mir wende dich, Woglinde meine!

Wie schöner bist du als jene Scheune
Die minder geleistet und gar zu glatt!
Nur tiefer tauche, willst du mir taugen!

Bin nun ich im Bauch?

Noch nicht genug!
Die schlanken Arme schlinge um mich
Dass ich den Nacken der Necke betaste!
Mit schmeichelnder Brunst an die schwöllende Brust mich dir schmiege!

Bist du verliebt und lüster nach Minne?
Lass hin, du Schöner!
Wie bist du zu schaun?
Folg, du haariger, hölzner Gitt!
Schwarzes, schwindliges, schlecht'ger Zwerg!
Such dir dein Friedel, wenn du gefällst!

Erschad' ich dir nicht, ich fass' dich noch fest!

Nur fest, sonst fließ' ich dir fort!

Falsches Kind! Kalter, grätiger Fisch!
Schein' ich nicht schön dir, niedlich und mettisch, glatt und glau?
Ei, so buhle mit allen!
Ist dir eklig mein Weib?

Was zankst du, Alb, schon so verzagt?
Du freitest um zwei, fühlst nun die dritte!
Süßen Trost schläfe dir trauter Her!

Holler, sang singt zu mir her!
Wie gut, dass ihr eine nicht seid!
Von vielen gefällt mich wohl einer!
Bei einer küsste mich keine!
Soll ich dir glauben, so gleite herab!

Wie törig seid ihr dumme Schwestern!
Dünkt euch diese nicht schön?

Wie dumm und hässlich darf ich sie halten?
Sei nicht ich Holdeste! Sieh!

O sing mir vor, so süß und rein, wenn ihr verblüht vor Gluck!

Ihr zagt, zuckt und zerrt sich das Herz!
Lacht mir so zierliches Lob!

Wie deine Anmut mein Aug' erfreut!
Dein Lächelns Mille den Mut mir macht!
Seligster Magd!

Süßeste Maid!

Wirst du mir hold?

Hielt ich dich immer!

Deinen stehenden Blick, deinen struppigen Bart!
O sieh, ich hasse ihn stets!
Deines stachligen Haares strammes Gelock!
O müßes, lasse ihn ewig!
Deine kränkelnde Gelt, deine stinkende Welt!
O dürft mich tauglicher Strom, sieh nur her und sieh!

Lach' ihr Bösen mich aus!

Wie will ich am Ende vom Lied?

Wehe! Ach wehe! O Schmerz! O Schmerz!
Die dritte so traut! Betrug sie mich auch?
Ihr stählig-schlaues, rüdelisch schlechtes Gelichter!
Wärt ihr nur trug, ihr treuloses Nickergezücht!

Stöhne nicht, Albe!
Steh mit mir unten!
Höre, was sie dich heißen!
Warum du, Wange, wankst du nicht?
Das Mädchen, das du willst, reiß' in dir um
Ohne Frucht den Freier, der dir uns fängt!
Greif ihn nur zu, und grausamer Sticht
In der Wunde weh' dir nicht leicht!

In den Gliedern brünstige Glut mir brennt und glüht!
Tod und Minne, wild und mächtig wühlt mir den Mut auf!
Ihr auch lacht und lügt, lüstern lächt' ich nach euch!
Und eine muss mir erliegen!
He, eine diese Faust!