Andrea Chénier / Act 1: "Colpito qui m'avete … Un dì all’azzurro spazio" - Umberto Giordano , Jonas Kaufmann , Antonio Pappano translation in German

Andrea Chénier / Act 1: "Colpito qui m'avete … Un dì all’azzurro spazio"

Un dì all'azzurro spazio
Guardai profondo,
E ai prati colmi di viole,
Pioveva loro il sole,
E folgorava d'oro il mondo:
Parea la terra un immane tesor,
E a lei serviva di scrigno il firmamento.
Su dalla terra a la mia fronte
Veniva una carezza viva, un bacio.
Gridai vinto d'amor:
T'amo tu che mi baci,
Divinamente bella, o patria mia!
E volli pien d'amore pregar!
Varcai d'una chiesa la soglia;
Là un prete ne le nicchie
Dei santi e della Vergine,
Accumulava doni
E al sordo orecchio
Un tremulo vegliardo
Invan chiedeva pane
E invano stendea la mano!

Varcai degli abituri l'uscio;
Un uom vi calunniava
Bestemmiando il suolo
Che l'erario a pena sazia
E contro a Dio scagliava
E contro agli uomini

Le lagrime dei figli.

In cotanta miseria
La patrizia prole che fa?

Sol l'occhio vostro
Esprime umanamente qui
Un guardo di pietà,
Ond'io guardato ho a voi
Si come a un angelo.
E dissi: Ecco la bellezza della vita!
Ma, poi, a le vostre parole,
Un novello dolor m'ha colto in pieno petto.
O giovinetta bella,
D'un poeta non disprezzate il detto:
Udite!
Non conoscete amor,
Amor, divino dono, non lo schernir,
Del mondo
Anima e vita è l'Amor!

Andrea Chénier / Akt 1: „Hier habt Ihr mich getroffen … Eines Tags zum blauen Himmelszelt“

Eines Tags zum blauen Himmelszelt
Blickte ich tief,
Und auf die Wiesen voller Veilchen,
Fiel auf sie die Sonne herab,
Und die Welt erstrahlte in Gold:
Die Erde schien ein riesiger Schatz,
Und das Firmament diente ihr als Schatulle.
Von der Erde zu meiner Stirn
Kam eine lebendige Liebkosung, ein Kuss.
Rief ich, von Liebe besiegt:
Ich liebe dich, die du mich küsst,
Göttlich schön, oh meine Heimat!
Und voller Liebe wollte ich beten!
Ich überschritt die Schwelle einer Kirche;
Dort ein Priester in den Nischen
Der Heiligen und der Jungfrau,
Häufte Gaben an
Und ans taube Ohr
Ein zitternder Greis
Vergeblich um Brot bat
Und vergeblich die Hand ausstreckte!

Ich durchschritt die Tür von Hütten;
Ein Mann verleumdete dort
Fluchte auf den Boden,
Der ihn kaum ernährt
Und schleuderte gegen Gott
Und gegen die Menschen

Die Tränen seiner Kinder.

In solchem Elend,
Was tut der adelige Nachwuchs?

Nur Euer Auge
Drückt hier menschlich aus
Einen Blick des Mitleids,
Weshalb ich Euch angesehen habe
Wie einen Engel.
Und ich sagte: Seht, die Schönheit des Lebens!
Aber dann, bei Euren Worten,
Hat mich ein neuer Schmerz tief in der Brust getroffen.
Oh, schönes junges Mädchen,
Verschmäht nicht das Wort eines Dichters:
Hört!
Ihr kennt die Liebe nicht,
Die Liebe, göttliches Geschenk, verspottet sie nicht,
Der Welt
Seele und Leben ist die Liebe!