Lyrics Tannhäuser / Act 3: "Inbrunst im Herzen" - Richard Wagner, Jonas Kaufmann, Orchester der Deutschen Oper Berlin & Donald Runnicles
Hör
an,
Wolfram,
hör
an!
Inbrunst
im
Herzen,
Wie
kein
Büsser
noch
sie
je
gefühlt,
Sucht′
ich
den
Weg
nach
Rom.
Ein
Engel
hatte,
ach!
der
Sünde
Stolz
Dem
Übermütigen
entwunden:
Für
ihn
wollt'
ich
in
Demut
büßen,
Das
Heil
erflehn,
das
mir
verneint,
Um
ihm
die
Träne
zu
versüßen,
Die
er
mir
Sünder
einst
geweint!
Wie
neben
mir
Der
schwerstbedrückte
Pilger
Die
Straße
wallt′,
Erschien
mir
allzu
leicht:
Betrat
sein
Fuß
Den
weichen
Grund
der
Wiesen,
Der
nackten
Sohle
sucht'
ich
Dorn
und
Stein;
Ließ
Labung
er
am
Quell
den
Mund
genießen,
Sog
ich
der
Sonne
heißes
Glühen
ein;
Wenn
fromm
zum
Himmel
Er
Gebete
schickte,
Vergoß
mein
Blut
Ich
zu
des
Höchsten
Preis;
Als
im
Hospiz
der
Müde
sich
erquickte,
Die
Glieder
bettet'
ich
in
Schnee
und
Eis.
Verschlossnen
Augs,
Ihr
Wunder
nicht
zu
schauen,
Durchzog
ich
blind
Italiens
holde
Auen.
Ich
tat′s,
Denn
in
Zerknirschung
wollt′
ich
büßen,
Um
meines
Engels
Tränen
zu
versüßen!
Nach
Rom
gelangt
ich
So
zur
heil'gen
Stelle,
Lag
betend
auf
des
Heiligtums
Schwelle;
Der
Tag
brach
an:
Da
läuteten
die
Glocken,
Hernieder
tönten
himmlische
Gesänge;
Da
jauchzt′
es
auf
In
brünstigem
Frohlocken,
Denn
Gnad'
und
Heil
Verhießen
sie
der
Menge.
Da
sah
ich
ihn,
Durch
den
sich
Gott
verkündigt,
Vor
ihm
all
Volk
Im
Staub
sich
niederließ;
Und
Tausenden
er
Gnade
gab,
entsündigt
Er
Tausende
sich
froh
erheben
ließ.
Da
naht′
auch
ich;
Das
Haupt
gebeugt
zur
Erde,
Klagt'
ich
mich
an
mit
jammernder
Gebärde
der
bösen
Lust,
Die
meine
Sinn′
empfanden,
Des
Sehnens,
Das
kein
Büßen
noch
gekühlt;
Und
um
Erlösung
aus
den
heißen
Banden
Rief
ich
ihn
an,
Von
wildem
Schmerz
durchwühlt.
Und
er,
den
so
ich
bat,
hub
an:
"Hast
du
so
böse
Lust
geteilt,
Dich
an
der
Hölle
Glut
entflammt,
Hast
du
im
Venusberg
geweilt:
So
bist
nun
ewig
du
verdammt!
Wie
dieser
Stab
in
meiner
Hand
Nie
mehr
sich
schmückt
Mit
frischem
Grün,
Kann
aus
der
Hölle
heißem
Brand
Erlösung
nimmer
dir
erblühn!"
(Lange
pause)
Da
sank
ich
in
Vernichtung
Dumpf
darnieder,
Die
Sinne
schwanden
mir.
Als
ich
erwacht',
Auf
ödem
Platze
lagerte
die
Nacht,
Von
fern
her
tönten
frohe
Gnadenlieder.
Da
ekelte
mich
der
holde
Sang
Von
der
Verheißung
lügnerischem
Klang,
Der
eiseskalt
mich
in
die
Seele
schnitt,
Trieb
Grausen
mich
hinweg
Mit
wildem
Schritt.
Dahin
zog's
mich,
Wo
ich
der
Wonn′
und
Lust
So
viel
genoß,
an
ihre
warme
Brust!
(In
grauenhafter
Begeisterung)
Zu
dir,
Frau
Venus,
kehr′
ich
wieder,
In
deiner
Zauber
holde
Nacht;
Zu
deinem
Hof
steig'
ich
darnieder,
Wo
nun
dein
Reiz
mir
ewig
lacht!
WOLFRAM
Halt
ein!
Halt
ein,
TANNHÄUSER
Ach,
laß
mich
nicht
Vergebens
suchen
WOLFRAM
Halt
ein!
TANNHÄUSER
Wie
leicht
fand
ich
doch
einstens
dich!
WOLFRAM
Unsel′ger!
TANNHÄUSER
Du
hörst,
Daß
mir
die
Menschen
fluchen
Nun
süße
Göttin,
leite
mich!
(Finstere
nacht;
leichte
Nebel
Verhüllen
allmählich
die
Szene)
WOLFRAM
(In
heftigem
grausen)
Wahnsinniger,
wen
rufst
du
an?
TANNHÄUSER
Ha!
Fühlest
du
nicht
milde
Lüfte?
WOLFRAM
Zu
mir!
Es
ist
um
dich
getan!
TANNHÄUSER
Und
atmest
du
nicht
holde
Düfte?
(Die
Nebel
beginnen
in
rosiger
Dämmrung
zu
erglühen)
Hörst
du
nicht
die
jubelnde
Klänge?
WOLFRAM
In
wilden
Schauern
bebt
die
Brust!
TANNHÄUSER
(Immer
aufgeregter,
je
näher
der
Zauber
kommt)
Das
ist
der
Nymphen
tanzende
Menge!
Herbei!
herbei!
Herbei,
herbei
zu
Wonn'
und
Lust!
(Wirre
Bewegungen
tanzender
Gestalten
werden
erkennbar)
WOLFRAM
Weh,
böser
Zauber
tut
sich
auf!
Die
Hölle
naht
mit
wildem
Lauf.
TANNHÄUSER
Entzücken
dringt
durch
meine
Sinne,
Gewahr′
ich
diesen
Dämmerschein;
Dies
ist
das
Zauberreich
der
Minne,
Im
Venusberg
drangen
wir
ein!
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