Carl Maria von Weber, Gerhard Paul, Hans Jörn Weber, Peter Schreier, Theo Adam, Rundfunkchor Leipzig, Staatskapelle Dresden & Carlos Kleiber - Der Freischütz / Act 2: "Milch des Mondes fiel aufs Kraut" - "Samiel! Samiel! Erschein!" - "Ha!-Furchtbar gähnt der düstre Abgrund" Lyrics

Lyrics Der Freischütz / Act 2: "Milch des Mondes fiel aufs Kraut" - "Samiel! Samiel! Erschein!" - "Ha!-Furchtbar gähnt der düstre Abgrund" - Staatskapelle Dresden , Carl Maria von Weber



Stimmen der unsichtbaren Geister
Milch des Mondes fiel aufs Kraut!
Uhui! Uhui!
Spinnweb' ist mit Blut betaut!
Uhui! Uhui!
Eh' noch wieder Abend graut,
Uhui! Uhui!
Ist sie tot, die zarte Braut!
Uhui! Uhui!
Eh' noch wieder sinkt die Nacht,
Ist das Opfer dargebracht!
Uhui! Uhui! Uhui!
Kaspar
Samiel! Samiel! Erschein!
Bei des Zaubrers Hirngebein!
Samiel! Samiel! Erschein!
Samiel
Was rufst du?
Kaspar
Du weißt, daß meine Frist
Schier abgelaufen ist...
Samiel
Morgen!
Kaspar
Verlängre sie noch einmal mir...
Samiel
Nein!
Kaspar
Ich bringe neue Opfer dir...
Samiel
Welche?
Kaspar
Mein Jagdgesell, er naht...
Er, der noch nie dein dunkIes Reich betrat!
Samiel
Was sein Begehr?
Kaspar
Freikugeln sind's, auf die er Hoffnung baut!
Samiel
Sechse treffen, sieben äffen.
Kaspar
Die siebente sei dein!
Aus seinem Rohr lenk sie nach seiner Braut
Dies wird ihn der Verzweiflung weihn,
Ihn und den Vater...
Samiel
Noch hab ich keinen Teil an ihr!
Kaspar
Genügt er dir allein?
Samiel
Das findet sich!
Kaspar
Doch schenkst du Frist?
Und wieder auf drei Jahr',
Bring ich ihn dir zur Beute dar!
Samiel
Es sei. Bei den Pforten der Hölle!
Morgen er oder du!
Kaspar
Trefflich bedient! Gesegn' es, Samiel! Er hat mir warm gemacht! Aber wo bleibt Max? Sollte er wortbrüchig werden? Samiel, hilf!
Max
Ha! Furchtbar gähnt
Der düstre Abgrund, welch ein Graun!
Das Auge wähnt
In einen Höllenpfuhl zu schaun!
Wie dort sich Wetterwolken ballen,
Der Mond verliert von seinem Schein!
Gespenst'ge Nebelbilder wallen,
Belebt ist das Gestein!
Und hier, husch, husch,
Fliegt Nachtgevögel auf im Busch!
Rotgraue narb'ge Zweige strecken
Nach mir die Riesenfaust!
Nein! Ob das Herz auch graust,
Ich muß! Ich trotze allen Schrecken!
Kaspar
Dank, Samiel! Die Frist ist gewonnen! Kommst du endlich, Kamerad? Ist das auch recht, mich so allein zu lassen? Siehst du nicht, wie mir's sauer wird?
Max
Ich schoß den Adler aus hoher Luft;
Ich kann nicht rückwärts, mein Schicksal ruft!
Weh mir!
Kaspar
So komm doch, die Zeit eilt!
Max
Ich kann nicht hinab!
Kaspar
Hasenherz! Klimmst ja sonst wie eine Gemse!
Max
Sieh dorthin! Sieh!
Was dort sich weist,
Ist meiner Mutter Geist!
So lag sie in Sarg, so ruht sie im Grab!
Sie fleht mit warnendem Blick!
Sie winkt mir zurück!
Kaspar
Hilf, Samiel! Alberne Fratzen! Hahaha! Sieh noch einmal hin, damit du die Folgen deiner feigen Torheit erkennest.
Max
Agathe! Sie springt in den Fluß!
Hinab! Hinab! Ich muß!
Kaspar
Ich denke wohl auch, daß du mußt!
Max
Hier bin ich! Was hab' ich zu tun?
Kaspar
Zuerst trink! Die Nachtluft ist kühl und feucht. Willst du selbst gießen?
Max
Nein! Das ist wider die Abrede.
Kaspar
So bleib außer Kreise, sonst kostet's dein Leben! Was du auch hören und sehen magst, verhalte dich ruhig. Käm' vielleicht ein Unbekannter, uns zu helfen, was kümmert's dich? Kommt andres, was tut's? Nur wenn du mich selbst erzittern siehst, dann komm mir zu Hilfe und rufe, was ich rufen werde, sonst sind wir beide verloren. Merk auf, was ich hineinwerfen werde, damit du die Kunst lernst. Hier erst das Blei. Etwas gestoßenes Glas von zerbrochenen Kirchenfenstern; das findet sich! Etwas Quecksilber! Drei Kugeln, die schon einmal getroffen! Das rechte Auge eines Wiedehopfes! Das linke eines Luchses! Probatum est! Und nun den Kugelsegen!
Schütze, der im Dunkeln wacht,
Samiel, Samiel, hab acht!
Steh mir bei in dieser Nacht,
Bis der Zauber ist vollbracht!
Salbe mir so Kraut als Blei,
Segn'es sieben, neun und drei,
Daß die Kugel tüchtig sei!
Samiel, Samiel, herbei!
Kaspar
Eins!
Echo
Eins!
Kaspar
Zwei!
Echo
Zwei!
Kaspar
Drei!
Echo
Drei!
Kaspar
Vier!
Echo
Vier!
Kaspar
Fünf!
Echo
Fünf!
Chor
Durch Berg und Tal, durch Schlund und Schacht,
Durch Tau und Wolken, Sturm und Nacht!
Durch Höhle, Sumpf und Erdenkluft,
Durch Feuer, Erde, See und Luft,
Jaho! Wauwau! ho! ho! ho! ho! ho! ho! ho! ho!
Kaspar
Wehe, das wilde Heer!
Sechs! Wehe!
Echo
Sechs! Wehe!
Kaspar
Samiel! Samiel! Hilf!
Sieben!
Echo
Sieben!
Max
Samiel!
Samiel
Hier bin ich!



Writer(s): Carl Maria Von Weber


Carl Maria von Weber, Gerhard Paul, Hans Jörn Weber, Peter Schreier, Theo Adam, Rundfunkchor Leipzig, Staatskapelle Dresden & Carlos Kleiber - Weber: Der Freischütz



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