Lyrics Opernboogie - Georg Kreisler
Ich
hab
Opern
schrecklich
gern
Aber
das
ist
so
a
G'schicht
Denn
was
die
manchmal
hineinschreiben,
die
Herrn
Das
versteht
unsereiner
ja
nicht
Warum,
in
der
Zauberflöte,
liebt
Pamina
den
Tamino?
Und
warum
nahm
Margarete
nicht
den
Faust
einmal
ins
Kino?
Warum
sperrte
Desdemona
ihre
Tür
nicht
besser
zu?
Und
warum
ließ
in
Verona,
Romeo
Julia
nicht
in
Ruh'?
Warum
singt
die
Carmen
Lieder
für
José,
den
dummen
Kerl?
Und
warum
bleibt
die
Aida
bis
zum
End'
ein
Sklavengirl?
Ja,
noch
viele
Fragen
blieben,
antworten
hätt'
keinen
Sinn
Ich
hab
eine
Oper
g'schrieben,
da
ist
alles
logisch
drin
Würde
Sie
das
interessieren?
Leihen
Sie
mir
Ihr
Gehör!
Ich
werd'
Sie
nicht
irreführen
Heute
abend
ist
Premier'!
Seht
das
schöne
Opernhaus
Sieht
es
nicht
fantastisch
aus?
Also,
gehen
wir
hinein!
Ist
es
nicht
wunderbar
hier?
Damen
in
großer
Abendtoilette,
Herren
im
Frack
Hunde
werden
an
der
Leine
geführt
Der
Zuschauerraum
ist
mit
Blumen
geschmückt
Werfen
wir
rasch
einen
Blick
ins
Programm,
bevor
es
anfängt!
Da
steht
es
ja
schon:
"Große
Oper
in
drei
Akten
Der
Ritter
und
die
Ritterin
haben
einen
Schwips
oder:
Kiss
me,
Kater"
Besetzung
Der
Ritter
Kuno,
von
seinen
Freunden
Kunigl
genannt
Tenor
Die
Ritterin
Kunigunde,
von
ihren
Freundinnen
Kuniglgunde
genannt
Bass
Emma,
ihre
Mutter
Alt
Ella,
ihre
Großmutter
sehr
alt
Eberhard,
ihr
minderwertiger
Bruder
Sopran
Evergreen,
das
Pferd
des
Ritters
ein
Rappe,
(das
ist
sicherlich
eine
Sprechrolle)
Da
gehen
die
Lichter
aus
Der
Dirigent
kommt
herein
Hebt
den
Taktstock
Vorhang
auf!
Wir
befinden
uns
in
einem
düsteren
Wald
Nahe
der
Stadtgrenze
von
Neu
Lenkbach
Der
Ritter
tritt
auf
zum
Motiv
von
– Boogie-Woogie
Also,
der
Ritter,
es
ist
ganz
unerlässlich
Dass
er
schön
und
schlank
und
wunderbar
Aber
heute
ist
er
hässlich
Sogar
die
Perücke
verliert
schon's
Haar
Er
war
mal
Tenor,
aber
jetzt
ist
er
heiser
Dann
die
Ritterin,
schauen
wir
der
ins
Gesicht
Hat
sie
blaue
Augen,
einen
Rosenmund
Aber
jung
ist
sie
nicht
Und
ausserdem
wiegt
sie
dreihundert
Pfund
Ihre
Stimme
war
einmal
stark,
aber
jetzt
ist
sie
leiser
Was
geschieht
jetzt?
Der
Ritter
trifft
die
Ritterin
unter
einer
Linde
Da
schnitzen
sie
zusammen
ihre
Namen
in
die
Rinde
Da
kommt
der
Ritterin
Mutter
daher,
die
ist
auch
in
den
Ritter
verknallt
Und
fragt,
wie
er
sich
das
vorstellt
und
wer
jetzt
die
Linde
bezahlt
Darauf
durchbohrt
er
sie
mit
seinem
Schwert
und
macht
ihr
den
Garaus
Und
die
Ritterin
schreit,
der
Vorhang
fällt,
und
der
erste
Akt
ist
aus
Jetzt
kommt
eine
Pause
Manche
geh'n
nach
Hause
Manche
essen
jause
Das
ist
der
Zweck
der
Pause
Wie
schön
ist
es,
eine
Wurst
zu
verzehren
Und
gleichzeitig
Opern
anzuhören!
Was
sagen
Sie
nur
zu
dem
Tenor?
Der
kommt
mir
wirklich
schrecklich
vor
Was
reden
Sie
da?
Der
ist
wunderbar!
Aber
nicht
so
gut,
wie
er
einmal
war!
Was
halten
Sie
von
seinem
hohen
C?
Das
war
doch
kein
C,
das
war
ein
B!
Von
Musik
versteh'
ich
jeden
Ton
Meine
Schwester
spielt
sehr
gut
Saxophon!
Da
läutet
die
Glocke,
das
ist
ein
Glück!
Die
Pause
ist
aus,
gehen
wir
zurück!
Das
Publikum
wartet
Die
Lichter
gehen
aus
Der
Dirigent
kommt
herein
Hebt
den
Taktstock
Vorhang!
Im
zweiten
Akt,
da
sitzt
der
Ritter
zu
Haus'
auf
seiner
Matratzen
Er
hat
eine
eiserne
Rüstung
an
und
möcht
sich
so
gern
kratzen
Da
singt
er
eine
Arie,
und
das
ist
ein
Malheur
Er
singt
"Figaro,
Figaro,
Figaro...",
aber
der
Figaro
ist
grad'
beim
Friseur
Da
schreit
er
wie
ein
gehetztes
Tier,
und
noch
immer
ist
kein
Applaus
Da
hängt
er
sich
auf,
der
Vorhang
fällt,
und
der
zweite
Akt
ist
aus
Wieder
eine
Pause
Manche
geh'n
nach
Hause
Manche
essen
jause
Das
ist
der
Zweck
der
Pause
Wie
schön
ist
es,
in
einen
Käse
zu
beißen
Und
gleichzeitig
Opern
zu
verreißen!
Der
Dirigent
ist
fürchterlich
So
viel
Talent,
das
hab
auch
ich
Was
reden
Sie
da?
Sie
sind
nicht
gescheit!
Wie
finden
Sie
mein
neues
Kleid?
Die
Klara
hat
noch
keinen
Mann
Das
ist
kein
Wunder
schauen
Sie's
an!
Mir
tut
ja
nur
die
Mutter
leid
Wie
finden
Sie
mein
neues
Kleid?
Ich
halt'
die
Oper
für
geschwollen
Wir
hätten
ins
Kino
gehen
sollen
Ich
mach's
mir
Butter
und
Kakao
Das
ist
doch
gar
nicht
seine
Frau
Die
Paula
wird
schon
ziemlich
breit
Wie
finden
Sie
mein
neues
Kleid?
Da
läutet
die
Glocke,
das
ist
ein
Glück!
Die
Pause
ist
aus,
gehen
wir
zurück!
Das
Publikum
wartet
Lichter
gehen
aus
Dirigent
kommt
herein
Hebt
den
Taktstock,
anschnallen!
Niemand
velässt
das
Lokal!
– Vorhang!
Der
dritte
Akt,
der
bringt
die
Spannung
auf
ein
Maximum
Der
Ritter
hat
sich
zwar
aufgehängt,
doch
spukt
er
als
Geist
herum.
Die
Ritterin,
die
mag
ihn
nicht,
als
Geist
oder
als
Toten
Denn
erstens
ist
er
ihr
unsympathisch,
und
zweitens
ist
Spuken
verboten
Da
singt
sie:
"Nur
der
Schönheit
weiht'
ich
mein
Leben..."
und
stirbt
Und
ihr
Bruder
singt:
"Lache,
Bajazzo..."
und
stirbt
Der
Dirigent
singt:
"Oh,
wie
so
trügerisch
Sind
Frauenherzen..."
und
stirbt
Endlich
sind
alle
tot
Was
niemanden
geniert
Das
Publikum
ist
nur
halbtot
Also
wird
etwas
applaudiert
Da
plötzlich
geht
der
Vorhang
auf
Was
hat
sich
begeben?
Der
Ritter,
Ritterin,
Mutter,
Bruder
Alle
sind
wieder
am
Leben!
Das
Publikum
wird
wild
und
schreit:
"Wo
ist
der
Schwan?"
Der
Ritter
wird
melancholisch
und
heiratet
den
Sopran
Der
Regisseur
verbeugt
sich
tief,
der
Dirigent
noch
tiefer
Der
Bruder
lächelt
zu
viel
und
verstaucht
sich
seinen
Kiefer
Die
Herren
und
Damen
des
Chors,
die
wälzen
sich
auf
der
Erde
Der
Rappe
stellt
sich
als
Rappin
heraus
und
kriegt
drei
kleine
Pferde
Ein
Zahnarzt
springt
auf
den
Trompeter
und
schaut
sich
seinen
Gaumen
an
Der
Konzertmeister
wird
wahnsinnig
und
zündet
seinen
Daumen
an
Das
Publikum
stürmt
die
Bühne
und
brüllt
nach
Autogrammen
Da
wird
geschrien,
gejohlt,
getobt,
und
das
ganze
Haus
bricht
zusammen
Na,
ist
das
nicht
besser
als
Liszt
und
Puccini
Chopin,
Schostakowitsch,
Ravel,
Paganini
Gounod,
Debussy
oder
Leoncavallo
Und
Smetana,
Schubert,
Suppé
und
De
Falla
Menotti,
Rossini,
Rachmaninoff,
Händel
Vivaldi
und
Weber,
Scarlatti
und
Mendelssohn
Gluck,
Donizetti,
Glinka
und
Delius
Bruckner,
Respighi,
Tschaikowsky,
Sibelius?
Meine
Oper
ist
besser
als
deren!
Meine
Oper,
die
muss
sich
bewähren
Denn
meine
Oper
ist
feurig
und
wild
Meine
Oper
ist
die
schönste
von
allen
Meine
Oper
wird
allen
gefallen
Denn
meine
Oper
wird
nirgends
gespielt
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