Lyrics Dann mach's gut - Reinhard Mey
Als
ich
ihn
vom
Bahnhof
abgeholt
habe,
das
letzte
Mal
Spülte
ihn
der
Strom
der
Reisenden
in
die
Novembernacht
Ich
erkannte
ihn
von
weitem
an
dem
wehenden
Khmer-Schal
Ich
lehnte
am
Kofferraum
unseres
alten
Strichacht
Wir
umarmten
uns,
klopften
einander
flüchtig
auf
den
Rücken
Ich
musste
mich
etwas
strecken,
er
musste
sich
etwas
bücken
"Hunger?"
fragt
ich,
als
sein
Seesack
krachend
auf
die
Rückbank
flog
Er
nickte,
ich
holte
uns
zwei
Laugenbrezeln
und
Kaffee
Und
begann
den
alten,
immer
gleichen
Elternmonolog
"Alles
klar?"
"Ja"
"Was
gibt's
neues?"
"Nichts"
"Wie
war
die
Fahrt?"
"Okay"
Er
erinnerte
mich
so
an
diese
kleinen
wilden
Tiere
Die
in
Birma,
wenn
der
Regen
kommt,
ihre
Winterquartiere
In
den
Häusern
der
Menschen
suchen
und
ihnen,
wie
es
heißt
Glück
und
Wohlstand
bringen.
Da
saßen
wir
beide
dicht
an
dicht
Ich
am
Steuer,
er
von
ferne
heimgekommen,
weit
gereist
Wir
hatten
doch
alles,
aber
wir
wussten
es
einfach
nicht
Und
als
mich
seine
Einsilbigkeit
schier
zur
Verzweiflung
trieb
Dacht
ich:
"Mein
Gott,
wie
hab
ich
diesen
Haderlumpen
lieb"
Als
ich
ihn
zum
Bahnhof
gebracht
hab,
das
letzte
Mal
Schulterte
er
seinen
grünen
Seesack,
in
der
freien
Hand
Hielt
er
ein
großes
Mitbringsel,
rauchend
vor
dem
Wartesaal
Lehnte
er
mit
einem
Lächeln
an
der
bekritzelten
Wand
Er
trug
das
rote
Barett,
das
ihm
betrunkene
Soldaten
Mal
geschenkt
hatten,
er
ging
zum
Zigarettenautomaten
Und
als
er
nach
Münzen
suchte,
schob
ich
zwischen
Reisepass
Tagebuch
und
Ticket
heimlich
einen
Brief
und
einen
Schein
Pass
gut
auf
dich
auf,
und
grüß
das
Mädchen,
und
iss
auch
mal
was
Stummes
Nicken,
Kinder
können
manchmal
schrecklich
wortkarg
sein
"Dann
mach's
gut"
und
wir
klopften
einander
flüchtig
auf
den
Rücken
Ich
musste
mich
etwas
strecken,
er
musste
sich
etwas
bücken
Und
sein
schwarzes
Haar
fiel
in
den
Nacken
auf
gebräunte
Haut
In
die
faltenlose
Stirn,
aus
seinen
dunklen
Augen
floss
Ein
Blick
fern
wie
aus
der
Nacht
der
Zeiten
und
doch
so
vertraut
Und
als
sich
die
Waggontür
lärmend
zwischen
uns
beiden
schloss
Sah
ich
ihn
schemenhaft
hinter
der
spiegelnden
Scheibe
stehn
Wir
begreifen
unser
Glück
erst,
wenn
wir
es
von
draußen
sehen
Wenn
ich
ihn
vom
Bahnhof
abholen
könnte,
noch
einmal
Wollt
ich
seinen
schweren
Seesack
tragen
und
er
wär
mir
leicht
Und
ich
deckte
eine
Tafel
für
ihn
für
ein
Abendmahl
Wie
es
einem
Königssohn
gebührt
und
zur
Ehre
gereicht
Und
ich
wollte
ihm
den
köstlichsten
Wein
von
der
Loire
eingießen
Und
Girlanden
sollten
wehen
und
alle
Flüsse
aufwärts
fließen
Wenn
ich
ihn
vom
Bahnhof
abholen
könnte
nur
noch
einmal
Wollt
ich
gern
bei
Tag
und
Nacht
in
Wind
und
Wetter
wartend
stehn
Könnt
ich
irgendwann
im
Strom
der
Reisenden
den
roten
Schal
Leuchtend
und
so
wohlvertraut,
schon
in
der
Ferne
wehen
sehn
"Welcome
home"
und
wir
klopften
einander
lachend
auf
den
Rücken
Ich
würde
mich
etwas
strecken,
er
würde
sich
etwas
bücken
Wenn
er
auftauchte
noch
einmal
vor
mir
aus
der
Dämmerung
Hielt
ich
ihn
mit
beiden
Armen
fest,
meine
kostbare
Fracht
Und
der
rostige
Strichacht
würde
für
ihn
noch
einmal
jung
Und
trüg
ihn
heim
wie
eine
Sänfte
aus
1000
und
eine
Nacht
Ich
wollte
für
immer
warten
vor
der
lausigen
Bahnstation
1 Wenn du bei mir bist
2 Wenn schon Musik
3 Fahr dein Schiffchen durch ein Meer von Kerzen
4 Vaters Mantel
5 Vater und Sohn
6 Wolle
7 Spielmann
8 Lieber kleiner Silvestertag
9 Alter Freund
10 Das Taschentuch
11 Tiergarten
12 Gute Kühe kommen in den Himmel
13 Spangen und Schleifen und Bänder
14 Dann mach's gut
15 Lass nun ruhig los das Ruder
16 Es ist an der Zeit
17 Sally
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